Begleitet von lautstarken Sprechchören ist José Mourinho am Abend offiziell beim Istanbuler Traditionsclub Fenerbahçe vorgestellt worden. Als der Fußballtrainer um 18.08 Uhr (MESZ) über einen blauen Teppich das Stadion im Stadtteil Kadıköy betrat, zündeten die Fans etliche bengalische Feuer.
Das Stadion war zu drei Viertel gefüllt, die Atmosphäre beim türkischen Vizemeister glich einer Titelfeier. «Das ist eine große Verantwortung. Ich gehöre von jetzt an zur Familie», sagte der 61 Jahre alte Coach unter tosendem Applaus.
Zuletzt war Mourinho, der 2004 den FC Porto und 2010 Inter Mailand zum Champions-League-Titel geführt hatte, für die AS Rom tätig gewesen. Am Samstagabend hatte Fenerbahçe die Verpflichtung des Startrainers aus Portugal öffentlich gemacht. Über die genaue Vertragslaufzeit wurde zunächst nichts bekannt. Die Nachrichtenagentur DHA hatte vorab berichtet, Mourinho werde einen Kontrakt über zwei Jahre erhalten. Er folgt auf Ismail Kartal.
Der 19-malige türkische Meister, der zuletzt 2014 den Titel in der Süper Lig holte, will mit «The Special One» zurück an die Spitze. Den richtigen Ton traf Mourinho am Sonntag schon mal: «Zuerst will euch für eure Liebe danken», sagte der überschwänglich gefeierte Coach, «die Liebe, die ich vom ersten Moment an fühlte, als mein Name mit Fenerbahçe in Verbindung gebracht wurde».
«Eure Träume sind jetzt meine Träume»
Normalerweise werde ein Trainer nach Siegen gefeiert und geliebt, «in diesem Fall fühle ich die Liebe vor den Siegen», führte Mourinho aus. «Dieses Trikot ist meine Haut», sagte er pathetisch und wedelte mit einem gelben Vereinstrikot. Die Massen jubelten. «Fußball ist Leidenschaft», erklärte er, «es gibt keinen besseren Ort, um diese Leidenschaft zu spüren».
Auch als ein Fan aufs Podium gestürmt kam, um Mourinho um den Hals zu fallen, reagierte dieser gelassen und posierte spontan für ein gemeinsames Foto. «Eure Träume sind jetzt meine Träume», sagte er zum Ende seiner Vorstellung durch Präsident Ali Koç, ehe er sich noch auf eine Ehrenrunde begab. Abermals erhellten bengalische Feuer die Ränge.