Nach seinem Wechsel auf den Posten des Chefscouts beim Fußball-Bundesligisten 1. FC Union Berlin hat sich Oliver Ruhnert auch in der Politik neu orientiert. Der ehemalige SPD- und Linken-Politiker ist dem Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) beigetreten, wie eine Sprecherin der Partei der Deutschen Presse-Agentur bestätigte. Zuvor hatten der «Spiegel» und «Iserlohner Kreisanzeiger und Zeitung» berichtet.
Über den möglichen Wechsel Ruhnerts war schon länger spekuliert worden. «Mit Oliver Ruhnert haben wir einen Topmann gewonnen», sagte Wagenknecht dem «Spiegel». «Er weiß, wie man in die Bundesliga aufsteigt, sich dort durchsetzt und mit den großen, vermeintlich übermächtigen Gegnern anlegt.» Davon könne das BSW sehr profitieren.
Der 52-Jährige war Fraktionsvorsitzender der Linken im Stadtrat Iserlohn. Wagenknecht war im Oktober 2023 aus der Partei ausgetreten und hatte mit der Gründung des nach ihr benannten Bündnis BSW für viel Aufsehen gesorgt. «Es ist ja kein Geheimnis, dass Sahra Wagenknecht und ich uns sehr gut kennen, dass ich sie schätze. Ich finde ihr Projekt interessant und spannend», hatte Ruhnert im Januar der «Sport Bild» dazu gesagt.
Bei Union, wo er seit 2018 als Geschäftsführer tätig war, kehrt Ruhnert in seine alte Position als Chefscout zurück. In der abgelaufenen Saison haben die Köpenicker am letzten Spieltag den Klassenverbleib geschafft. Sein Nachfolger beim Club wird Horst Heldt.