Der Medien-Wissenschaftler Michael Schaffrath sieht nach dem Stopp der TV-Rechte-Auktion mehrere Probleme für die Deutsche Fußball Liga. «Nach dem geplatzten Investorendeal produziert die DFL erneut eigenartig irritierende Schlagzeilen», sagte der Professor der Technische Universität München der Deutschen Presse-Agentur.
«Jenseits der Frage, ob die DFL oder DAZN mit der jeweiligen Darstellung recht hat, kann ich mir nicht vorstellen, dass dies den 36 Proficlubs, für die ja die DFL die Rechte verhandelt, wirklich gefällt. Und dass dies nun in aller Öffentlichkeit diskutiert wird, ist sicher kein Beleg für ein professionelles Kommunikationsmanagement und schadet zweifellos dem Image.»
Der Leiter des Arbeitsbereichs für Medien und Kommunikation sieht aber noch weitere Schwierigkeiten. «Langwierige juristische Auseinandersetzungen wären fatal und kontraproduktiv für den gesamten Ausschreibungsprozess, denn sowohl die Sender als auch die DFL brauchen zügig Planungssicherheit», sagte Schaffrath.
Nur kurz nach dem Start der Auktion der Fernseh-Rechte hatte die DFL wegen eines Streits mit dem Internet-Sender DAZN den Prozess gestoppt. DFL und DAZN haben in Schreiben an die 36 Proficlubs gegenseitig Vorwürfe erhoben. Wann und wie es weitergeht, ist derzeit völlig offen.