Der 1. FC Saarbrücken setzt seine wundersame Pokal-Reise fort und steht sensationell im Halbfinale. Der Fußball-Drittligist düpierte im nachgeholten Viertelfinale am Dienstagabend auch Borussia Mönchengladbach und zog nach dem 2:1 (1:1) in die Runde der besten vier Teams ein.
Zuvor hatten die Saarländer unter anderem bereits den FC Bayern München und Eintracht Frankfurt ausgeschaltet. Im fünften Pokal-Halbfinale ihrer Vereinsgeschichte treffen sie am 2. April nun auf den Zweitligisten 1. FC Kaiserslautern.
Kaiserslautern wartet als nächstes
Vor 15.903 Zuschauern im ausverkauften Ludwigsparkstadion erzielten Amine Naifi (11.) und in der Nachspielzeit Kai Brünker (90.+3) die Treffer für den Außenseiter, der für das Weiterkommen eine Prämie von rund 3,45 Millionen Euro erhält. Damit haben die Saarländer im laufenden Wettbewerb bereits mehr als sechs Millionen Euro eingenommen und dürfen weiter vom Pokalerfolg träumen. Robin Hack hatte die Gäste zunächst in der 8. Minute in Führung gebracht. Der nächste Gegner steht bereits fest: Im Duell mit Zweitligist 1. FC Kaiserslautern geht es am 2. April (20.45 Uhr) um das Endspielticket in Berlin.
Die Saarbrücker Fans hatten ihre Mannschaft mit einer eindrucksvollen Choreografie in diese Partie geschickt. In einer munteren Anfangsviertelstunde wurden allerdings zunächst die Gäste gefährlich. Schon nach acht Minuten ging der Bundesligist in Führung. Marcel Gaus unterschätzte einen von Gladbachs Neuhaus hoch auf Franck Honorat gespielten Ball und leitete damit quasi den Gladbacher Angriff ein, den Hack erfolgreich vollendete.
Die Saarländer ließen sich von diesem Stimmungskiller allerdings nicht beeindrucken. Die Antwort folgte nur drei Minuten später durch Naifi, der einen Abpraller von Ko Itakura aus knapp 16 Metern zum Ausgleich verwandelte. Beide Mannschaften legten offensiv los, vor allem die Gladbacher tauchten in der ersten Hälfte immer wieder gefährlich im Strafraum des Drittligisten auf. In der 18. Minute rettete Lukas Boeder auf der Linie, anschließend hatte Hack die erneute Führungschance für die Gäste.
Entscheidungstreffer in der Nachspielzeit
Je länger die Partie dauerte, umso mehr zog sich der FCS zurück. Gladbach hatte die Ballhoheit, ohne aber daraus Profit zu schlagen. Gegen zunehmend defensivere Saarbrücker fehlten den dominanten Gästen allerdings die Ideen und die Durchschlagskraft.
Daran änderte sich auch nach dem Seitenwechsel zunächst nichts. Der Dauerregen erschwerte die Spieleröffnung überdies, weil sich zunehmend das Wasser auf dem Rasen sammelte und der Ball mitunter schwer zu kontrollieren war. Vor Einwürfen musste der Ball teilweise mit Handtüchern getrocknet werden, die von den Balljungen gereicht wurden.
In einem nun mehr und mehr kampfbetonten Duell bekamen die Zuschauer kaum noch Torschüsse oder gefährliche Szenen zu sehen – bis zum umjubelten Siegtreffer in der Nachspielzeit.