Peter Bosz empfindet vor seiner Rückkehr nach Dortmund trotz der damaligen nur halbjährigen Amtszeit beim BVB keine Revanchegelüste.
«Ich möchte nicht mit Groll zurückblicken», sagte der 60 Jahre alte Fußball-Lehrer dem «Kicker» vor dem Achtelfinal-Rückspiel in der Champions League am Mittwoch (21 Uhr/DAZN) mit seinem derzeitigen Club PSV Eindhoven. Auf die Frage, ob es für ihn eine Genugtuung wäre, die Borussia nach dem 1:1 im Hinspiel vor drei Wochen auszuschalten, antwortete der Niederländer: «So denke ich nicht.»
Seine nur kurze Zeit in Dortmund bezeichnete Bosz als «sehr verrückt»: «Wir haben sehr gut angefangen und fast alles gewonnen. Wir hatten fünf Punkte Vorsprung auf Bayern München, die sogar den Trainer entlassen haben: Carlo Ancelotti. Irgendwann haben wir es nicht mehr geschafft, ein Spiel zu gewinnen. Dann ging es leider ganz schnell», kommentierte er die Trennung Anfang Dezember 2017. «Es ist schade, denn ich bin nach wie vor überzeugt, dass wir dort etwas Großes hätten erreichen können, wenn man mir mehr Zeit gegeben hätte.»
Bessere Erinnerungen als an Dortmund hat er an seine Zeit in Leverkusen, wo er von Januar 2019 bis März 2021 Chefcoach war: «Das war toll. Und es war eine viel größere Enttäuschung, dass ich dort entlassen wurde, als in Dortmund. Denn ich dachte, dass wir wirklich dabei waren, etwas aufzubauen.»
Der derzeitige Höhenflug des Bundesliga-Tabellenführers bereitet ihm große Freude: «Der Fußball ist einfach gut. Es ist beeindruckend, wie konstant diese Mannschaft auftritt. Sie haben es verdient, Meister zu werden, mit vielen Spielern, die schon zu meiner Zeit dort waren.»