Borussia Dortmund und Trainer Edin Terzic haben nach einer unruhigen Woche dem Druck getrotzt und einen wichtigen Sieg im Rennen um den erneuten Champions-League-Einzug geholt. Der BVB gewann bei Union Berlin 2:0 (1:0). Damit bleiben die Dortmunder vor RB Leipzig auf Rang vier, der für die Königsklasse qualifiziert.
Dem Vizemeister reichte im Großen und Ganzen eine kurze Drangphase vor der Halbzeit zum Sieg. Ansonsten zeigten sich viele Probleme der letzten Wochen. Vor 22.012 Zuschauern und Zuschauerinnen brachte Karim Adeyemi die Gäste in Führung (41. Minute). Ian Maatsen sorgte kurz vor dem Ende für die Entscheidung (90.).
Union verliert erstmals zuhause unter Bjelica
Trotz vieler Diskussionen über schwache Leistungen bleibt das 2:3 gegen Hoffenheim am vergangenen Wochenende die einzige Niederlage der Borussen in diesem Jahr. Am kommenden Samstag geht es für den BVB nach Bremen (18.30 Uhr/Sky).
Für Union ist es die erste Heimniederlage unter dem im vorigen Herbst verpflichteten Trainer Nenad Bjelica. Die Berliner holten aus zwei Heimspielen in Serie nur einen Punkt und verpassten es, sich im Abstiegskampf eine bessere Ausgangsposition zu verschaffen. Union tritt am Freitag beim Königsklassen-Kandidaten VfB Stuttgart an (20.30 Uhr/DAZN).
Nach den ernüchternden Auftritten der vorigen Wochen stand Terzic beim BVB mal wieder gehörig unter Druck. Einige Medien machten schon ein «Endspiel» für ihn aus. Adeyemi stand erstmals seit November in der Liga wieder in der Startelf. Marco Reus saß nach zwei Vorlagen gegen Hoffenheim nur auf der Bank.
Dazu mussten die Dortmunder auf ihren gefährlichsten Mann der letzten Wochen verzichten. Donyell Malen fehlte gelbgesperrt. Aus dem gleichen Grund stand auch Unions bester Torjäger Robin Gosens nicht auf dem Feld. Ihn ersetzte Jérôme Roussillon in der Verteidigung.
Union gut, belohnt sich aber nicht
Schon in der ersten Minute war das Spiel wegen dichter Rauchschwaden aus dem BVB-Block für einige Minuten unterbrochen. Danach hatten die Gäste mehr Ballbesitz, leisteten sich aber wieder einmal leichtfertige Ballverluste, wenn der Gegner presste. Lucas Tousart schoss nach einer Hacken-Vorlage von Kevin Volland nur knapp links am Tor vorbei (6.).
Die Berliner waren die eindeutig wachere Mannschaft. Sie gewannen fast alle zweiten Bälle und verzeichneten immer wieder Ballgewinne im Spielaufbau der Borussia. Aber das letzte Abspiel fand zu selten den richtigen Abnehmer.
Der BVB hatte der Aggressivität zunächst wenig entgegenzusetzen, wurde gegen Ende des ersten Durchgangs aber besser. Nach einer Ecke scheiterte Nico Schlotterbeck aus bester Position an Torwart Frederik Rönnow (35.).
Dortmund trifft durch Adeyemi und Maatsen
Dann befreiten sich die Schwarz-Gelben einmal gut aus dem Berliner Pressing. Die ungeordnete Union-Defensive kam gegen Adeyemi nicht in den Zweikampf. Sein Schlenzer ging von der Unterkante der Latte ins Tor. Mit seiner Vorlage gelang Niclas Füllkrug in seinen ersten 22 Bundesligaspielen für Dortmund die 19. direkte Torbeteiligung. Mehr schaffte laut dem Datendienstleister Opta seit 2004/2005 nur Erling Haaland (27), Reus genauso viele.
Nach dem Wechsel übernahmen die Berliner wieder die Initiative. Es brauchte nach Gestocher im Strafraum einen starken Reflex von BVB-Keeper Alexander Meyer, um den Ausgleich durch Volland zu verhindern (52.).
Doch wie schon in der ersten Halbzeit fehlte für gefährliche Abschlüsse zu oft die Präzision. Kurz vor Schluss war Meyer erneut gegen den eingewechselten Yorbe Vertessen zur Stelle (86.). Nach einem Ballgewinn gegen aufgerückte Berliner lief Maatsen alleine auf das Tor zu und ließ Rönnow keine Chance.