Der erste Titelgewinn auf seiner Abschiedstour beim FC Liverpool war für Trainer Jürgen Klopp der schönste seiner Laufbahn. «Es ist ein Abend, den ich nie vergessen werde. Wenn das sonst niemand so sieht, kein Problem. Für mich ist es eine wirklich schöne Erinnerung für immer», sagte der 56-Jährige nach dem 1:0 (0:0) im Liga-Pokal-Endspiel im Londoner Wembley Stadion gegen den FC Chelsea. Klopp ergänzte: «Es gibt längere Karrieren als meine, aber in mehr als 20 Jahren ist das mit Abstand die speziellste Trophäe, die ich je gewonnen habe. Es ist absolut außergewöhnlich.»
Das entscheidende Tor köpfte der Niederländer Virgil van Dijk am Sonntagabend in der 118. Minute eines packenden und rasanten Finals. Klopp setzte dabei notgedrungen viele junge Spieler ein. «Manchmal werde ich gefragt, ob ich stolz auf dies, stolz auf das bin, und das ist wirklich schwierig. Ich wünschte, ich könnte öfter Stolz empfinden, aber das tue ich einfach nicht», sagte der emotionale Klopp: «Aber heute Abend habe ich das überwältigende Gefühl: ‚Oh mein Gott, was ist hier los?‘ Ich war stolz auf alle, die hier an allem beteiligt waren.»
Klopp und Tabellenführer Liverpool können in dieser Saison noch die englische Fußball-Meisterschaft, den sportlich wertvolleren FA Cup und die Europa League gewinnen. Im Sommer wird der ehemalige Dortmunder und Mainzer Bundesligacoach seinen Club nach dann neun Spielzeiten verlassen. Liverpool gewann den Liga-Pokal in seiner Amtszeit bereits 2022 – ebenfalls im Finale gegen Chelsea.
«Mein Vermächtnis ist mir völlig egal. Ich bin nicht hier, um eines zu schaffen», sagte Klopp zu seinen noch verbleibenden Aufgaben: «Als Manager eines Fußballvereins ist man dazu da, seinen Job zu erledigen.» Es sei deswegen auch kein Problem, wenn der Trainer geht. «Wenn diese Leute gehen würden – unsere Fans – wäre das ein Problem. Aber solange sie so sind, wie sie sind, wird es dem Liverpool Football Club gut gehen – und das ist das Wichtigste», betonte Klopp.