Erling Haaland bekam von Ilkay Gündogan die meisten Punkte, Bayern-Profi Harry Kane war für Lionel Messi. Die Wahl des Weltfußballers in London ist hauchdünn zugunsten von Messi entschieden worden – und die Erststimmen der Nationalmannschafts-Kapitäne gaben den Ausschlag. Hier lag der 36 Jahre alte Messi mit 107 Erststimmen klar vor dem 23 Jahre alten Haaland (64).
Bei der glamourösen Gala in London sorgte die Verkündung Messis im Saal für Erstaunen und Irritation, hatte das Publikum doch überwiegend mit einer Auszeichnung Haalands gerechnet. Der Applaus im Hammersmith Apollo fiel äußerst verhalten aus. In sozialen Medien beklagten einige Nutzer, die Preisverleihung habe damit ihre Glaubwürdigkeit verloren.
«Wenn man die Weltmeisterschaft nicht einbezieht, die Messi zum Gewinner des Ballon d’Or gemacht hat, darf Messi dieses Mal nicht der Sieger sein. Ich finde, dass er der beste Fußballer der letzten 20 Jahre war, aber er hat mit Paris und Miami, wo er jetzt für einen Hype sorgt, keine großen Titel gewonnen», sagte auch Lothar Matthäus, Weltfußballer 1991, bei Sky.
Nagelsmann stimmte für Mbappé
Doch es war knapp. Messi, der argentinische Weltmeister, hatte in der Abstimmung des Weltverbands FIFA wie der Norweger Haaland insgesamt 48 Punkte erhalten. Im Wahlsystem der FIFA sind zu jeweils gleichen Teilen die Kapitäne der Nationalmannschaften, deren Trainer, Medien sowie Fans stimmberechtigt. Vergeben werden fünf Punkte mit der Erststimme, drei mit der Zweit- und ein Punkt mit der Drittstimme.
In der Summe bekam Messi von den Kapitänen 677 Punkte, 476 von den Trainern, von den Medien 315 sowie von den Fans 613 293. Umgerechnet in FIFA-Punkte machte das 13 (Kapitäne), 11 (Trainer), 11 (Medien) und 13 (Fans). Haaland kam auf 557/11 von den Kapitänen, 541/13 von den Trainern, 729/13 von den Medien und 365 893/11 Punkte von den Fans. Mbappé kommt als Dritter auf 35 Punkte. Gündgoan wurde in der Endabrechnung mit 13 Punkten Neunter.
Frankreichs Mbappé wählte Messi. Der Argentinier wurde unter anderen auch von Belgiens Romelu Lukaku, von Edin Dzeko aus Bosnien und Herzegowina, Kroatiens Luka Modric, Dänemarks Simon Kjär oder Ägyptens Mohamed Salah gewählt. Bundestrainer Julian Nagelsmann stimmte übrigens für den dritten Finalisten, Mbappé, und wählte Gündogan an zweiter und Haaland erst an dritter Stelle.