Die Super-League-Macher zeigen sich vor dem wegweisenden Urteil des Europäischen Gerichtshofs im Streit mit der Europäischen Fußball-Union zuversichtlich. Vom EU-Gericht wird am Donnerstag unter anderem eine Antwort erwartet, ob die UEFA bei der Ausrichtung seine Monopolstellung ausnutzt – oder ob auch eine andere Organisation europäische Wettbewerbe ausrichten darf.
«Wir sind grundsätzlich optimistisch und haben großes Vertrauen in das europäische Rechtssystem», sagte Bernd Reichart, der als Chef des Sportprojektentwicklers A22 die Super-League-Pläne vorantreibt, der Deutschen Presse-Agentur. «Es ist ein wichtiger Meilenstein, weil wir dann erfahren, ob der Markt geöffnet wird. Wenn der EuGH es möglich macht, dass die Clubs Souveränität über ihren eigenen Wettbewerb erlangen, werden sie auch Hand anlegen. Davon bin ich überzeugt.»
Im April 2021 hatten zwölf europäische Topclubs ohne deutsche Beteiligung ihren ursprünglichen Plan für eine Super League mit fester Mitgliedschaft als Konkurrenz für die bestehende Champions League der UEFA vorgestellt. Dieser wurde nach starken Protesten von Ligen, Verbänden und Fans zunächst schnell wieder verworfen. Nun wollen die Macher einen offenen Wettbewerb mit 60 bis 80 Mannschaften in mehreren Spielklassen schaffen.
«Der Konsens ist sehr groß, dass es momentan ein Problem gibt und dass wir uns alle auf die Suche nach Lösungen machen sollten. Auch in Deutschland nehmen die Leute wahr, dass die Champions League dazu beiträgt, dass viele Länder in Europa den immer gleichen Meister haben. Die Champions League im jetzigen Format mit der jährlichen Qualifikation treibt die Polarisierung innerhalb der nationalen Ligen voran, da ist Deutschland nur ein Beispiel von ganz vielen», sagte Reichart (49). «Es gibt Clubs, die sagen, dass dies die einzige Chance für grundlegende Reformen ist. Sie sagen: Wir drücken euch die Daumen, aber unter dem Tisch.»