Bei aller Erleichterung über den Sieg konnte sich Marco Rose Kritik an seiner Mannschaft nicht verkneifen. «Es war echt eine harte Nummer, auch gefühlsmäßig. Auf der einen Seite freue ich mich. Auf der anderen Seite bin ich ein Stück weit verärgert über manche Spielphasen, vor allem über die beiden Schlussphasen der jeweiligen Halbzeiten», kommentierte der Leipziger Fußball-Lehrer bei Sky nach dem am Ende knappen 3:2 (1:1)-Erfolg im Bundesliga-Topspiel bei Borussia Dortmund.
Obwohl seine Mannschaft nach dem Platzverweis für BVB-Abwehrchef Mats Hummels bereits in der 15. Minute lange Zeit in Überzahl war, musste sie in der Schlussphase noch bange Minuten überstehen, um die Führung über die Zeit zu retten. «Hinten raus ist der Sieg glücklich, das muss man ehrlich sagen. Mit einem Mann mehr die Kontrolle über das Spiel zu verlieren, ist nicht gut», bekannte der Coach.
Mit ähnlich kritischen Worte bewertete Torschütze Christoph Baumgartner (54.) den Sieg, mit dem die Leipziger den vierten Tabellenplatz festigten: «Gerade nach zehn Minuten, wenn man ein Mann in Überzahl ist, dann stellt man sich das Spiel anders vor, so ehrlich muss man sein», sagte der Torschütze. «Wir haben nicht unser beste Spiel gemacht. Das müssen wir mit unserer Qualität besser machen.» Dank des Eigentores von BVB-Abwehrspieler Ramy Bensebaini (32. Minute) sowie der weiteren Treffer von Baumgartner (54.) und Yussuf Poulsen (90.+1) blieb den Gästen ein Remis erspart.
Die Hauptschuld für den durchwachsenen Auftritt seiner Profis gab der Trainer aber sich selbst: «Das nehme ich auf meine Kappe. Wir sind in dieser langen Woche in irgendeinem Training über das Ziel hinausgeschossen. Ich freue mich über die drei Punkte, ärgere mich über die Trainingssteuerung. Die Energie war heute weg, das liegt auch in meiner Verantwortung.»