Bernd Schröder, langjähriger Coach von Marie-Louise Eta bei Turbine Potsdam, findet es «ein bisschen lächerlich», dass bei Union Berlins neuer Co-Trainerin so viel über das Geschlecht gesprochen wird. «Das ist ein gesellschaftliches Problem, nicht nur ein sportliches. Wir sind noch lange nicht bei Gleichberechtigung angekommen. Im Fußball schon gar nicht», sagte der 81-Jährige der Deutschen Presse-Agentur.
Schröder trainierte die Frauenmannschaft von Turbine Potsdam mehrere Jahrzehnte. Mit Eta arbeitete er von 2008 bis 2011 zusammen. Gemeinsam gewannen sie drei deutsche Meistertitel und einmal die Champions League. Etas rasanter Aufstieg überrascht den Norddeutschen nicht.
«Sie war schon damals ein typisches Mädel, das von Anfang an gewusst hat, in welche Richtung sie gehen wird. Sie war bereit, alles auf sich zu nehmen und war sehr ehrgeizig. Bei ihr hat man schon immer in den Genen gemerkt, dass sie richtig Potenzial hat», äußerte Schröder.
Schröder traut seiner ehemaligen Spielerin auch die Cheftrainerposition zu, empfiehlt ihr aber, noch «mit einem Mann aufzutreten». Schließlich würden Frauen im Fußball noch oft belächelt. An der Seite eines Mannes sei der Druck geringer. «Die Schwierigkeit ist unfassbar groß, alleine aufzutreten und als Frau muss man im Fußball unheimlich stark sein», befand Schröder.