Den Derby-Frust gelindert, den Heimfluch vertrieben – Borussia Mönchengladbach ist ein weiterer sportlicher Rückschlag erspart geblieben.
Eine Woche nach dem bitteren 1:3 beim Erzrivalen 1. FC Köln feierte das Team von Trainer Gerardo Seoane einen hart erkämpften 2:1 (1:1)-Erfolg über den 1. FC Heidenheim. Vor 51.541 Zuschauern sorgten Alassane Plea (4. Minute) und ein Eigentor von Jonas Föhrenbach (54.) für den umjubelten ersten Heimsieg dieser Saison im Borussia-Park. Damit schöpften die Gastgeber Mut für das Pokalduell beider Teams an gleicher Stätte nur drei Tage später.
Dagegen muss der Aufsteiger weiter auf den ersten Auswärtssieg im Fußball-Oberhaus warten, rangiert aber noch immer auf einem Nicht-Abstiegsplatz. Eine Woche nach dem deutlichen 2:5 daheim gegen Augsburg präsentierte sich das Team jedoch in besserer Form und durfte nach dem Ausgleich durch Eren Dinkci (38.) zwischenzeitlich auf ein Remis hoffen.
Die Borussia erwischte trotz des Handicaps, auf sieben gesperrte oder verletzte Profis verzichten zu müssen, einen Start nach Maß. Der Wille, es besser als im Derby eine Woche zuvor machen zu wollen, war von Beginn spürbar. Gleich die erste Möglichkeit bescherte die Führung. Den Schuss von Plea aus sieben Metern beförderte Heidenheims Norman Theuerkauf zwar zurück ins Feld, kam dabei aber einen Schritt zu spät. Wie die Torlinientechnik dem Schiedsrichter signalisierte, hatte der Ball komplett die Linie überquert.
Frühe Führung gibt Borussia Sicherheit
Die frühe Führung gab der zuvor verunsicherten Borussia spürbar mehr Halt. Mit ruhigem Spielaufbau minimierte sie das Risiko von gefährlichen Ballverlusten und setzte nach vorn gelegentliche Akzente. So verpasste Nathan N’Goumou (16.) die Chance zum 2:0, als er nach schönem Solo den Ball nicht im langen Toreck unterbringen konnte und deutlich vorbeischoss. Weitere Möglichkeiten von Jordan Siebatcheu (31.) und dem starken Rocco Reitz (33./35.) blieben ebenfalls ungenutzt.
Das sollte sich wenig später rächen. Obwohl die Gäste vorrangig mit Defensivarbeit beschäftigt waren und sich deshalb beim Herausspielen von Chancen schwertaten, schlugen sie eiskalt zu. Ein erster Warnschuss von Jan-Niklas Beste (20.) aus spitzem Winkel, den Gladbach-Keeper Moritz Nicolas parierte, ermutigte zu mehr Offensive. Schon die nächste Möglichkeit deckte große Lücken in der Gladbach-Deckung auf. Nach einem Konter über Mittelstürmer Tim Kleindienst war Dinkci zur Stelle und traf noch vor der Pause aus 18 Metern zum bis dahin schmeichelhaften Ausgleich.
Auch nach Wiederanpfiff blieb die Borussia tonangebend. Das machte sich früh bezahlt. Nach einem Eckball von Franck Honorat beföderte Föhrenbach den Ball aus kurzer Distanz per Kopf ins eigene Netz und brachte sein Team damit wieder in Rückstand. Der von den Gladbachern als Torschütze gefeierte Plea hatte den Ball zuvor nur kurz berührt.
In der Schlussphase drängte Heidenheim auf den Ausgleich, den Gladbach-Keeper Nicolas bei einem Kopfball von Kleindienst (70.) mit einer Glanzparade verhinderte. Mit viel Glück und Geschick rettete die Borussia die Führung über die Zeit.