Am Ende eines leidenschaftlichen Fußballabends lagen sie sich überglücklich in den Armen, klatschen sich wenig später mit sichtlichem Stolz ab und tanzten ausgelassen vor ihren Fans.
Ein Auswärtscoup bei Newcastle United verhalf den Dortmundern auch in der Champions League zurück auf Kurs. Ähnlich wie zuletzt in der Bundesliga trat das Team von Borussia-Trainer Edin Terzic auch in der europäischen Königsklasse deutlich formverbessert auf und feierte beim neureichen Club aus der englischen Premier League am Mittwoch beim 1:0 (1:0) den ersten Sieg im dritten Spiel.
Nmecha mit dem Tor des Abends
In der hitzigen Atmosphäre des ausverkauftem St. James‘ Park bewies der BVB kühlen Kopf. Neuzugang Felix Nmecha (45. Minute) sorgte vor 52.000 Zuschauern für den Treffer zum hart erkämpften Sieg, der in der schweren Gruppe F zu einem Sprung auf den dritten Tabellenplatz verhalf. Ein weiterer Sieg auch im zweiten Duell mit den Engländern in zwei Wochen daheim würde die Ausgangslage weiter verbessern.
«Am Ende war es ein bisschen glücklich. Nichtsdestotrotz haben wir ein gutes Auswärtsspiel gemacht. Aber es wird nicht einfacher. Wir müssen maximal punkten», kommentierte der starke Torhüter Gregor Kobel, der sein Team diverse Male vor einem Gegentreffer bewahrte, mit Blick auf die Tabelle und die noch ausstehenden drei Gruppenspiele.
Brandt fällt kurzfristig aus
Selbst der kurzfristige Ausfall des zuletzt starken Julian Brandt, der nach einem Schlag auf die Wade im Spiel gegen Bremen über muskuläre Probleme klagte, bereitete dem BVB keine großen Probleme. Bereits in der zweiten Minute bot sich Donyell Malen die Chance zur Führung, als er mit einem Schuss an Nick Pope scheiterte. Nur acht Minuten später erwies sich der Newcastle-Schlussmann bei einer Doppelchance von Malen und Niclas Füllkrug erneut als Retter in höchster Not. Doch nicht nur der BVB trug zu einem spektakulären Start in die Partie bei. So bewahrte Keeper Gregor Kobel sein Team bei Schüssen von Anthony Gordon (2./11.) vor einem Rückstand.
Anders als noch beim enttäuschenden 0:2 zum Gruppenstart in Paris erstarrten die Dortmunder diesmal nicht vor Ehrfurcht, sondern boten erbitterte Gegenwehr. Angetrieben von dem für Brandt ins Team gerückten Marcel Sabitzer näherten sie sich immer wieder dem gegnerischen Tor an. Allein der Niederländer Malen hätte sein Team für den couragierten Auftritt bei einem seiner vielen Schussversuche belohnen können.
Defensive zeigt sich verbessert
Zudem schlug sich die Defensive nach anfänglichen Wacklern immer besser. Obwohl sie von ihren Fans leidenschaftlich angetrieben worden, erspielten sich die Gastgeber bis zur Pause keine klare Torchance mehr. Selbst die Knieverletzung von Emre Can (43.), der kurz vor der Halbzeit ausgewechselt werden musste, steckte der BVB erstaunlich gut weg. Nur eine Minute später schlugen die Gäste eiskalt zu. Nach Vorarbeit von Nico Schlotterbeck, der erst einen Ball im Mittelfeld eroberte und dann auch noch den entscheidenden Pass spielte, traf Nmecha aus 14 Metern mit einem platzierten Schuss. Für den ehemaligen Wolfsburger war es der erste Pflichtspieltreffer für seinen neuen Club und für den BVB das erste Champions-League-Tor in dieser Saison.
Auf diesen Rückstand antworteten die Engländer nach Wiederanpfiff mit wütenden Angriffen. Dabei geriet der BVB phasenweise gehörig ins Wanken. So kam Callum Wilson (57.) frei vor Kobel zum Schuss, scheiterte aber am starken Dortmunder Torhüter. Glück hatte der BVB kurz vor Schluss bei zwei Lattentreffern der Gastgebern.