Bundeskanzler Olaf Scholz hat der deutschen Frauenfußball-Nationalmannschaft mit seinem Besuch in Frankfurt Ansporn für die Qualifikation für die Olympischen Spiele 2024 in Paris geben wollen.
«Das ist ein ganz großes Thema. Ich wünsche der deutschen Mannschaft alles Gute», sagte der SPD-Politiker. «Natürlich habe ich schon angefangen, die Daumen für das nächste Spiel gegen Wales zu drücken.» Scholz hatte sich bei Nieselregen erst das Training angeschaut und danach in der Zentrale des Deutschen Fußball-Bundes noch mit den Spielerinnen gesprochen.
Das Nationalteam bereitet sich seit Montag auf dem DFB-Campus am Main auf die nächsten Nations-League-Spiele am Freitag gegen Außenseiter Wales in Sinsheim und am 31. Oktober in Island vor. Dabei kehrt der 72 Jahre alte Horst Hrubesch als Interimstrainer zurück, nachdem Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg sich nach der WM, bei der ihr Team in der Vorrunde ausgeschieden ist, krankgemeldet hatte und nun noch im Erholungsurlaub ist.
Popp: «Das ist eine große Wertschätzung»
«Es ist für uns eine Riesenehre, dass der Bundeskanzler den Weg zu uns auf sich genommen hat. Das ist eine große Wertschätzung», sagte Kapitänin Alexandra Popp. «In ruhiger und lockerer Atmosphäre mal zu reden, tut uns gut – und wohl auch mal dem Bundeskanzler. Das macht Freude auf mehr.»
Für Scholz war es schon die dritte Begegnung mit der DFB-Auswahl. Nach der erfolgreichen EM im Sommer 2022 in England, als die DFB-Auswahl erst im Finale gegen den Gastgeber verlor, war er in der Verbandszentrale zu Besuch gewesen. Im Februar war er Gast bei einem Länderspiel gegen Schweden in Duisburg. «Mich begeistert sehr, wie der Frauenfußball in Deutschland Karriere gemacht hat», sagte der Kanzler.
Zugleich nutzte er die Gelegenheit, für die gemeinsame Bewerbung um die Frauen-Weltmeisterschaft 2027 zu werben, die Deutschland mit Belgien und den Niederlanden ausrichten will. «Für uns wäre es eine große Sache, wenn diese die WM auch bei uns stattfinden würde», sagte Scholz.
Als Unterstützung für die Bemühungen des DFB um die WM, die im Frühjahr 2024 vergeben wird, war der Kanzlerbesuch für Verbandspräsident Bernd Neuendorf bedeutsam: «Das Statement vom Kanzler ist von großer Bedeutung, weil es dokumentiert, dass die Bundesregierung voll hinter der Bewerbung steht.» Etwas euphorisch versprach der DFB-Chef: «Wir hoffen, dann mit einer Goldmedaille aus Paris zurückzukehren und auf den Titel bei der EM im nächsten in Deutschland – und den Bundeskanzler wieder hier begrüßen zu dürfen.»