Marc-André ter Stegen hat kurz vor dem nahenden Comeback von Manuel Neuer beim FC Bayern München seine Ambitionen bekräftigt, bei der Heim-EM im kommenden Jahr im Tor der deutschen Fußball-Nationalmannschaft zu stehen.
«Es ist eines der größten Events, das man im eigenen Land haben kann und für das man selber verantwortlich ist. Ich werde alles dafür tun, dass ich am Ende in bester Verfassung bin für das Turnier», sagte der Schlussmann des FC Barcelona in einem Sky-Interview vor dem ersten Testspiel der DFB-Auswahl während der Amerika-Reise an diesem Samstag (21.00 Uhr/RTL) in Hartford gegen Gastgeber USA.
Bis zum Heimturnier im kommenden Juni hofft die aktuelle Nummer 1, «dass ich gute Leistungen gezeigt habe und auch dieses Selbstverständnis mitbringe. In jedem Spiel, in jeder Sekunde. Höhen und Tiefen gibt es bei jedem Fußballer. Aber ich hoffe, dass ich mich über die Saison dahin arbeite und ich am Ende immer den Fokus halten kann.»
Für Ter Stegen zählt das «Hier und Jetzt»
Von Neuers bevorstehender Rückkehr nach einem schwerwiegenden Unterschenkelbruch will sich der 31 Jahre alte ter Stegen nicht ablenken lassen. «Ich mache meine eigenen Leistungen nie abhängig von anderen», sagte er. Er sieht sich in einer guten Position. «Ich glaube, dass ich über die letzten Jahre immer auf sehr hohem Niveau gespielt habe.»
Für ihn zähle «das Hier und Jetzt», sagte ter Stegen in Foxborough, wo sich das DFB-Team unter dem neuen Bundestrainer und Ex-Bayern-Coach Julian Nagelsmann auf die beiden Partien gegen die USA sowie anschließend in Philadelphia gegen Mexiko vorbereitet. «Ich genieße, dass ich diesen Rückhalt von der Mannschaft habe und vom Trainer. Ich glaube, dass ich das absolut zurückzahle. Das ist das, worauf ich mich am meisten konzentriere: gute Spiele zu liefern und immer mit mir im absoluten Gleichgewicht zu sein.»
Ter Stegen hat bislang 36 Mal im DFB-Tor gestanden, aber noch nie bei einer WM oder EM. Konkurrent Neuer (117 Länderspiele) hat seit der WM-Endrunde 2010 alle großen Turniere als Nummer eins bestritten. Der langjährige DFB-Kapitän hatte sich nach dem frühen WM-Aus in Katar im Dezember vergangenen Jahres bei einer Ski-Tour das Bein gebrochen.
Neuer scheint nach einer langen Reha nun endlich bereit, nach der Länderspielpause wieder im Bayern-Tor zu stehen. Er hatte die Hoffnung auf ein DFB-Comeback und eine EM-Teilnahme 2024 während der langen Ausfallzeit nie aufgegeben. Abzuwarten bleibt, ob auch sein Münchner Ex-Coach Nagelsmann wieder auf ihn als Nationaltorwart setzen würde.