Durch ein Gegentor von Erik Engelhardt in der 90. Minute hat Fortuna Düsseldorf den sicher geglaubten fünften Saisonsieg noch aus der Hand gegeben und damit die vorzeitige Rückkehr an die Tabellenspitze in der 2. Fußball-Bundesliga verpasst.
Gegen den VfL Osnabrück kam die Mannschaft von Trainer Daniel Thioune nicht über ein 1:1 (0:0) hinaus und blieb ihre Aufstiegsambitionen schuldig. Vor 33.132 Zuschauern in der Düsseldorfer Arena hatte Emmanuel Iyoha in der 60. Minute zur Führung getroffen, die der VfL spät egalisierte.
Überschattet wurde die Partie von einem schweren Unglück. Ein VfL-Anhänger war vor dem Anstoß über eine Brüstung mehrere Meter in die Tiefe gestürzt und musste mit einem Notarztwagen ins Krankenhaus gebracht werden. Sein Zustand wurde zunächst als kritisch bezeichnet. Die Entwarnung folgte zu Beginn der zweiten Hälfte: «Der Fan ist außer Lebensgefahr!», teilte der VfL kurz nach der Halbzeitpause bei X, früher Twitter, mit.
Beide Fanlager hatten sich aufgrund des Unglücks vor dem Anpfiff darauf geeinigt, in der ersten Hälfte auf jeden organisierten Support zu verzichten. Auf dem Rasen fehlte es den Düsseldorfern trotz der höheren Spielanteile lange an Durchschlagskraft. In einer ereignisarmen ersten Hälfte hatte Emmanuel Iyoha mit seinem Pfostentreffer in der 36. Minute noch die beste Möglichkeit, auch weil Osnabrück sich auf das Verteidigen beschränkte und offensiv blass blieb.
Nach der Pause hatte der ehemalige Osnabrücker Iyoha dann mehr Schussglück. Sein Tor trug allerdings nicht zur Beruhigung im Spiel der Fortuna bei. Stattdessen sah Thioune, der als früherer Spieler und Trainer eine lange Zeit beim VfL verbrachte, dass die Gäste offensiv mutiger auftraten. Fortuna wurde nachlässiger und mit dem späten Ausgleich bestraft: Ein langer Diagonalball landete auf dem Kopf von Wriedt und kam über Umwege zu Engelhardt, der den Ball aus der Drehung versenkte. Die Gäste sind nun seit drei Partien ungeschlagen.