Ex-Weltmeisterin Nia Künzer hat DFB-Kapitänin Alexandra Popp aufgefordert, sich eindeutig über deren Zukunft im Fußball-Nationalteam zu äußern. «Ich würde mir wünschen, dass Alex für etwas mehr Klarheit sorgt und zum Beispiel sagt: Ich mache bis zur Euro weiter. Mit einem klaren Statement könnte sie auch dazu beitragen, dass mehr Ruhe einkehrt», sagte die 43-Jährige der Deutschen Presse-Agentur.
Popp hatte zuletzt Rücktrittsgedanken geäußert, gleichzeitig aber betont, dass sie der Mannschaft angesichts der Krise helfen wolle. Deutschlands Fußballerin des Jahres vom VfL Wolfsburg deutete nach dem 4:0 gegen Island am Dienstagabend in Bochum nur an, dass sie bei den beiden nächsten Nations-League-Spielen Ende Oktober dabei sein werde.
Angesichts der Hängepartie um die erkrankte Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg betonte Künzer: «Es ist ganz entscheidend, dass jetzt nicht nur die Olympischen Spiele im Fokus stehen, sondern strategische Entscheidungen auf dem Weg zur EM 2025 in der Schweiz getroffen werden. Das muss jetzt zeitnah angegangen werden.»
Künzer hatte 2003 in den USA den WM-Titel mit den DFB-Frauen geholt. Die Frankfurterin erzielte damals im Finale das Golden Goal gegen Schweden. Danach arbeitete sie über viele Jahre und bis nach der WM diesen Sommer in Australien für die ARD als Fußball-Expertin.
Als Kandidat für den Trainerposten bei den Vize-Europameisterinnen gilt einem «Bild»-Bericht zufolge der frühere deutsche U21-Nationalcoach Stefan Kuntz, zuletzt türkischer Nationaltrainer. «Grundsätzlich geht es um Qualität und Erfahrung. Da muss man gut überlegen, ob man jemanden nimmt, der gar nicht im Frauenfußball tätig war», sagte Künzer.
Neben der Trainerfrage beschäftigt den DFB auch, wer den neuen Posten des Sportdirektors für die Frauen besetzt. Hier ist Ralf Kellermann, Sportchef beim VfL Wolfsburg, im Gespräch. «Ich glaube, dass ihn die Aufgabe reizt, wenn er gefragt wird», sagte Künzer.