Spaniens Weltmeister-Kapitänin Alexia Putellas hat sich zu Spekulationen geäußert, denen zufolge die Spielerinnen die Absetzung der neuen Nationaltrainerin Montse Tomé gefordert haben sollen.
«Es werden Sachen gesagt und einige sind wirklich dumm, aber wir sind Profis», versicherte die Weltfußballerin im Camp der Spanierinnen in Sevilla vor dem Spiel in der Nations League am Dienstag in Córdoba gegen die Schweiz: «Wir geben im Training und in Spielen immer unser Bestes.»
Es ist der zweite Auftritt der Spanierinnen seit dem WM-Triumph von Sydney, der vom Kuss-Skandal um den mittlerweile zurückgetretenen Verbandspräsidenten Luis Rubiales überschattet wurde. Infolge des Übergriffs bei der Siegerehrung am 20. August wurde auch der bereits vorher schon nicht unumstrittene Weltmeister-Trainer Jorge Vilda abgesetzt. «Ich weiß nicht, warum sie Jorge gefeuert haben», sagte Putellas. «Auf den Straßen und in Medien wird viel erzählt», sagte die 29-Jährige laut der Zeitung «El País». Der Verband treffe die Entscheidungen.
Spekulationen um Tomé
Zur Ruhe kommt der Verband aber weiterhin überhaupt nicht. Dass Vildas Assistentin Montse Tomé zur Cheftrainerin aufstieg, löste die nächste Kritikwelle aus. Dass sie bei der Nominierung für die Partie am vergangenen Freitag gegen Schweden in Göteborg, die die Spanierinnen 3:2 gewannen, Jennifer Hermoso nicht in den Kader berief, befeuerte die Spekulationen um die Zukunft der aktuellen Nationaltrainerin. Tomé selbst hatte Medienberichte zurückgewiesen, wonach einige Spielerinnen auch sie nicht wollten. «Das habe ich von keiner Spielerin gehört», hatte die 41-Jährige gesagt.
Hermoso war die Spielerin, die bei der WM-Siegerehrung von Rubiales auf den Mund geküsst worden war. Sie wolle sie beschützen, hatte Tomé zu der Nicht-Berücksichtigung von Hermoso für die Nations-League-Partien gesagt.
Erst spät war ein Streik der Spielerinnen vor dem Schweden-Spiel beendet worden. «Wir sind die ersten, die in der spanischen Nationalmannschaft spielen wollen», betonte Putellas. «Wir haben geredet. Wir haben Erklärungen abgegeben. Wer uns nicht versteht, will uns nicht verstehen.»