Rekordnationalspieler Lothar Matthäus und Meistertrainer Felix Magath haben nicht mit der Berufung von Andreas Rettig zum neuen Geschäftsführer Sport beim Deutschen Fußball-Bund gerechnet.
«Das ist ja gekommen von einer Sekunde auf die andere», sagte Matthäus im Pay-TV-Sender Sky. Der von einigen Experten als möglicher neuer Bundestrainer ins Gespräch gebracht Magath (70) meinte, es gebe wie bei allen überraschenden Entscheidungen Chance und Risiko.
Rettig (60) wird heute in Frankfurt/Main gemeinsam mit DFB-Präsident Bernd Neuendorf auf einer Pressekonferenz Stellung beziehen. «Es hat mich so gewundert, weil man eine komplett andere Richtung fährt, eine komplett andere», sagte Matthäus.
Rummenigge und Mintzlaff treten aus Task Force zurück
Zuvor hatten Karl-Heinz Rummenigge und Oliver Mintzlaff ihren Rückzug aus der Task Force des DFB verkündet. Rummenigge begründete dies unter anderem damit, es habe vorher keine Informationen über die am Freitag verkündete Berufung von Rettig gegeben. Matthäus nannte es nicht klug, dass nicht alle Verantwortlichen informiert gewesen seien und nannte den Rückzug nachvollziehbar.
Nach Berichten über seine Ablösung als türkischer Nationaltrainer rückt auch wieder Stefan Kuntz (60) als möglicher Nachfolger von Hansi Flick in den Blickpunkt. Der Europameister von 1996 hatte den deutschen Nachwuchs zweimal zum EM-Titel geführt. «U21 ist nicht A-Nationalmannschaft. Als Trainer gibt es eben andere, die mehr Erfahrung gesammelt haben als Stefan Kuntz», sagte Matthäus (62).
Als perfekte Lösung sieht er ebenso wie Magath bis zur Heim-EM 2024 Rudi Völler. Der 63-Jährige hatte nach seinem Einspringen für den freigestellten Flick beim 2:1 über Frankreich aber mehrfach klargestellt, er sehe seine Rückkehr als DFB-Teamchef nur als einmalige Sache.