Titelaspirant Borussia Dortmund hat schon am zweiten Spieltag der Fußball-Bundesliga den ersten unerwarteten Rückschlag erlitten. Die Mannschaft von Trainer Edin Terzic kam beim Revier-Rivalen und Abstiegskandidaten VfL Bochum nicht über ein 1:1 (0:1) hinaus.
Eine Woche nach dem glücklichen Heimsieg gegen den 1. FC Köln zeigte der BVB auch vor 26.000 Zuschauern im ausverkauften Ruhrstadion nicht seine Klasse. Die Dortmunder agierten häufig behäbig im Spiel nach vorn und waren hinten anfällig. Darüber konnte auch das Ausgleichstor von Donyell Malen (56. Minute) nicht hinwegtäuschen. Kevin Stöger hatte Bochum zuvor in einer kampfbetonten Begegnung in Führung gebracht (13.). Der VfL hatte zum Ligastart 0:5 in Stuttgart verloren und war als krasser Außenseiter in die Partie gegangen.
«Wir müssen eklig sein», forderte Bochums Trainer Thomas Letsch an seinem 55. Geburtstag vor dem Spiel bei Sky. Und sein Team nahm ihn beim Wort. Dortmund sicherte sich zwar zu Beginn wie erwartet mehr Spielanteile, Bochum kam jedoch gut in die Zweikämpfe und ging früh sehenswert in Führung. Torwart Manuel Riemann schlug einen langen Ball auf die linke Seite, Neuzugang Maximilian Wittek legte ab und Stöger schoss das Spielgerät aus spitzem Winkel hart in die lange Ecke.
BVB geschockt
Der BVB, der zuvor durch Julian Brandt und Sébastien Haller ebenfalls Gelegenheiten gehabt hatte, in Führung zu gehen, schien geschockt. Bochum war in den wichtigen Duellen schneller und mit dem Ball zielstrebiger. Sturm-Hüne Philipp Hofmann traf nach einer Ecke per Kopf die Latte (32.).
Die Angriffsbemühungen der Gäste verpufften dagegen oft bereits im Ansatz. BVB-Coach Terzic konnte mit der Leistung seiner Elf nicht zufrieden sein. Eigentlich wollte er dem VfL das Dortmunder Spiel aufzwingen, doch auf dem Platz lief es genau andersherum. Immer wieder grätschte ein Bochumer in den Ball – frenetisch gefeiert von den VfL-Fans.
Riemann sieht nicht gut aus
Auch nach dem Seitenwechsel verteidigte der VfL gut. Per Distanzschuss kam Dortmund dennoch zum Ausgleich. Beim 1:1 durch Malen sah Bochums Torwart Manuel Riemann nicht gut aus.
Der BVB wurde nun etwas besser und ließ zumindest ab und an seine fußballerischen Qualitäten aufblitzen. Viele Großchancen erspielte sich der Vizemeister aber nicht. Die Bochumer Defensive um den starken Abwehrchef Ivan Ordets machte die Räume um den Strafraum extrem eng und ließ kaum etwas zu. Nach vorn blieben die Gastgeber ebenfalls punktuell gefährlich. Mit einer Glanztat verhinderte Dortmunds Keeper Gregor Kobel nach einem abgefälschten Stöger-Schuss die erneute VfL-Führung. Ein Versuch des eingewechselten Patrick Osterhage landete am Pfosten.