Frankreichs Nationaltrainer Didier Deschamps kann die Beweggründe von Fußball-Profis für einen Wechsel nach Saudi-Arabien durchaus nachvollziehen.
«Ich werde nicht mit Steinen werfen», sagte der 54-Jährige in einem Interview der französischen Sportzeitung «L’Équipe»: «Ich verstehe, dass die Spieler darüber nachdenken und die Entscheidung treffen, dorthin zu gehen. Wirtschaftlich ist das so ein Unterschied.»
Unter anderem spielen die Franzosen Karim Benzema und N’Golo Kanté mittlerweile in dem Königreich, das Unsummen an Gehältern bezahlt, wegen der Menschenrechtssituation aber in der Kritik steht. Die beiden prominentesten Kicker in Saudi-Arabien sind sicherlich Cristiano Ronaldo und Neymar. Der Brasilianer wechselte erst jüngst zu Al-Hilal.
Durch die namhaften Zugänge auch von Trainern werde die Liga in Saudi-Arabien wettbewerbsfähiger werden, meinte Deschamps. Er will Spielern, die dorthin gewechselt sind, auch nicht die Türe zur Nationalmannschaft verschließen. Auf die Frage, ob der selbst auch kontaktiert worden sei, antwortete Deschamps laut «L’Équipe» lachend: «Sie haben meine Nummer nicht.» Zudem stehe er nicht zur Verfügung.
Deschamps trainiert die Équipe tricolore seit dem Sommer 2012. 2018 war er mit Frankreich als Trainer Weltmeister geworden, als Spieler hatte er mit der Auswahl den EM- und auch den WM-Titel geholt. Sein Vertrag mit dem Verband ist noch bis Mitte 2026 gültig und damit bis zur WM in den USA, in Kanada und Mexiko.