Seine Amtszeit als Bundestrainer der Fußball-Frauen war verhältnismäßig kurz. Dennoch hat Horst Hrubesch zu den Nationalspielerinnen im Team seiner Nachfolgerin Martina Voss-Tecklenburg auch fast fünf Jahre danach eine besondere Beziehung.
«Ich fühle mich sehr verbunden mit den Mädels. Bis auf zu den ganz jungen Spielerinnen habe ich eigentlich noch zu allen Kontakt, der ist nie abgerissen und bleibt für immer», sagte der 72-Jährige der Deutschen Presse-Agentur. «Vor allem an Geburtstagen, bei besonderen Erfolgen oder aber auch bei Verletzungen telefoniert man mal miteinander.»
Das deutsche Frauen-Team startet am Montag (10.30 Uhr MESZ/ZDF) in Melbourne in die Weltmeisterschaft in Australien und Neuseeland. Dass er bei den Spielen dann vor dem Fernseher sitzt, ist für Hrubesch selbstverständlich. «Ich habe mir auch schon die beiden Vorbereitungsspiele im Juni und Juli angeschaut und hoffe, dass es in der Gruppenphase des Turniers besser läuft als noch in den Testspielen», sagte der heutige Chef des Nachwuchsleistungszentrums des Zweitligisten Hamburger SV.
Die HSV-Legende war zum Abschluss seiner Dienstzeit als erfolgreicher Nachwuchstrainer beim Deutschen Fußball-Bundes (DFB) im März 2018 als Interims-Bundestrainer bei den Frauen nach der unglücklichen Ära von Steffi Jones eingesprungen. Bis zum November 2018 gelangen ihm in acht Spielen sieben Siege und ein Remis. Zudem qualifizierte sich die Auswahl für die WM 2019 in Frankreich. Ende November 2018 übernahm Martina Voss-Tecklenburg das Team.
Ihr und den Spielerinnen traut Hrubesch bei der WM 2023 einiges zu, auch wenn die letzten Tests gegen Vietnam (2:1) und gegen Sambia (2:3) enttäuschend verliefen. «Mit dem deutschen Team ist immer zu rechnen, das weiß ich aus eigener Erfahrung. Die Mannschaft ist mit guten Spielerinnen gespickt», sagte der Europameister von 1980. Er hoffe, dass «die Mädels gut in die WM starten. Dass sie sich innerhalb eines Turniers steigern können, haben sie in den vergangenen Jahren bereits unter Beweis gestellt.»
Das werde auch in diesem Jahr wichtig sein, weil sie schon im Achtelfinale auf einen Top-Gegner treffen könnten. «Dabei wird es darauf ankommen, dass sie in diesen Spielen voll da sind und eingespielt sind, um sich durchsetzen zu können.»