Gut gelaunt präsentierte sich Kapitänin Alexandra Popp am Tag vor der WM-Eröffnung in Plauderstimmung.
Nach einigen Anpassungsschwierigkeiten fühlen sich die deutschen Fußballerinnen um ihre routinierte Anführerin endlich angekommen in «Down Under» und bereit für ihre Mission bei der Endrunde in Australien und Neuseeland. «Ich habe Bock auf die Weltmeisterschaft», verkündete Popp mit einem breiten Grinsen am Mittwoch im deutschen WM-Quartier in Wyong.
«Die ersten Tage waren wir extrem müde, der Jetlag hat uns voll mitgenommen», berichtete die Torjägerin vom Pokalsieger und Vizemeister VfL Wolfsburg. Diese Phase sei nun überwunden. «Die Stimmung auf dem Trainingsplatz ist super, die Konzentration ist super und die Qualität in den Übungseinheiten ist sehr gut», sagte die 32-Jährige.
Vorfreude dominiert
Alle seien «extrem froh, dass es jetzt endlich losgeht und wir als Team zusammensitzen können, um die anderen Spiele anschauen und ein WM-Feeling entwickeln zu können, bevor es für uns selbst losgeht», sagte Popp.
Am kommenden Montag steht gegen Marokko die erste Aufgabe in der Vorrunde an. Dann wird die mit 128 Länderspielen erfahrenste deutsche Akteurin die DFB-Auswahl mit einer besonderen Kapitänsbinde, die sie im gesamten Turnierverlauf tragen will, auf das Spielfeld führen. Damit wolle man ein Zeichen «gegen Gewalt gegen Frauen» setzen, sagte Popp.
Der Weltverband FIFA hatte Ende Juni erklärt, bei dem Turnier anders als bei der Männer-WM mehrfarbige Kapitänsbinden im Stile der «One Love»-Binde zu erlauben. Es gibt zwar keine Binde mit klassischen Regenbogenfarben, zulässig sind aber verschiedene Armbänder mit Botschaften zu gesellschaftlichen Themen. Popp begründete die Wahl des Teams für die Binde gegen Gewalt an Frauen damit, dass dies ein «riesengroßes Thema» sei. «Gerade was häusliche Gewalt angeht.»
Achtelfinale könnte Härtetest werden
In erster Linie will das Team von Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg aber sportlich für Schlagzeilen sorgen. Nach dem Marokko-Auftakt folgen die Gruppenduelle mit Kolumbien und Südkorea. Im Achtelfinale droht dann mit Frankreich oder Brasilien schon ein ganz dicker Brocken. «Es wird definitiv nicht einfach und definitiv kein Selbstläufer. Es wurde davon gesprochen, dass wir die leichteste Gruppe erwischt hätten. Das sehe ich nicht so», sagte Popp. «Wir müssen sehr gut ins Turnier starten, um einen Flow mitzunehmen.»