Ex-Weltmeisterin Nia Künzer sieht gute Titelchancen für die deutschen Fußballerinnen bei der bevorstehenden Weltmeisterschaft.
«Das Potenzial ist durchaus da. Aber es muss halt auch alles passen und funktionieren. Man muss auf Rückschläge und neue Situationen reagieren können. Von daher ist es ein Blick in die Glaskugel», sagte die 43-Jährige der Deutschen Presse-Agentur vor dem WM-Turnier vom 20. Juli bis 20. August in Australien und Neuseeland.
Künzer hatte im WM-Endspiel 2003 in den USA das Golden Goal in der Verlängerung beim 2:1 der deutschen Auswahl gegen Schweden erzielt. Seitdem gehört die heutige ARD-Fußballexpertin aus Wetzlar zu den bekanntesten Spielerinnen hierzulande. Ihr Treffer wurde später zum «Tor des Jahres» gewählt.
«In der Gruppe muss klar der Anspruch da sein, sie zu dominieren», sagte Künzer vor den Vorrundenspielen der DFB-Frauen gegen Marokko am 24. Juli in Melbourne, Kolumbien am 30. Juli in Sydney und gegen Südkorea am 3. August in Brisbane. «Aber wenn in der K.o.-Runde gleich zum Beispiel Brasilien kommt, das ist dann schon eine brutale Qualität. Da braucht das deutsche Team einen sehr guten Tag», warnte die 34-malige frühere Nationalspielerin des 1. FFC Frankfurt.
Im Achtelfinale könnte auch Mitfavorit Frankreich der Gegner sein. Die Vize-Europameisterinnen können nach Ansicht von Künzer weit kommen, wenn sie es wie bei der EM im vergangenen Jahr in England «wieder schaffen, so eine Dynamik reinzubekommen, geschlossen zu agieren, nie aufzugeben und auf Rückschläge zu reagieren. Ich finde schon, dass die Mannschaft eine sehr hohe individuelle Qualität hat.»