Der Direktor von Human Rights Watch Deutschland hat das Ende des Sponsorendeals zwischen dem FC Bayern München und Qatar Airways begrüßt.
«Das ist ein gutes Zeichen. Durch das Sponsoring hat Bayern München Werbung für ein katarisches Staatsunternehmen gemacht. Der Verein hat sich in gewisser Weise mit einem Staat gemeingemacht, der Menschenrechte mit Füßen tritt», sagte Wenzel Michalski der Deutschen Presse-Agentur. Die Regierung des Emirats weist die Vorwürfe zur Menschenrechtslage im Land stets zu großen Teilen zurück.
Für die kritischen Fans, die lange auf das Ende der Beziehung zwischen Verein und der Fluglinie gepocht hatten, sei es ein Gewinn, dass der Vertrag mit der Fluggesellschaft nach fünf Jahren nicht verlängert werde. «Das zeigt, dass sich kritische Fans durchsetzen können und ein Umdenken bei den Vereinsspitzen möglich ist», sagte Michalski.
Michalski warnt vor ähnlichen Sponsoren
Die Münchner hatten am Mittwoch bekannt gegeben, dass die Zusammenarbeit mit der Fluglinie nicht fortgesetzt wird. In der Erklärung des Rekordmeisters vermisst Michalski allerdings ein klares Statement. «Man lobt die Zusammenarbeit, aber es wäre viel besser gewesen, wenn man da ganz offen und ehrlich gesagt hätte, wir haben die Kritik gehört», sagte der Menschenrechtler. Der Verein lasse sich «dadurch ein Hintertürchen auf, wieder einen Vertrag mit einem Staat zu machen, der Menschenrechte missachtet, was nicht sein soll.»
Bei der Suche nach einem neuen Sponsoring warnte Michalski den FC Bayern deshalb vor einem «großen Fehler». «Wenn man jetzt mit anderen Golfstaaten so einen ähnlichen Deal machen würde, dann würde man einfach den einen mit dem anderen austauschen und es wäre überhaupt nichts gewonnen», betonte Michalski mit Blick auf einen neuen Ärmelsponsor der Münchner.
«Jeder, der einen Deal macht und diejenigen bestärkt, die sich aktiv am Abbau von Freiheitsrechten weltweit beteiligen, nur weil man eben die Dollarzeichen im Auge hat, schadet sich selber auf Dauer und vor allem der Gesellschaft», sagte Michalski. Stattdessen sollten der FC Bayern und andere Vereine «ein Bündel von Sponsoren auftreiben oder auf den einen oder anderen Euro verzichten.»