Deutschlands U21-Fußballer glauben trotz ihres schwachen EM-Starts mit nur einem Punkt aus zwei Spielen weiter an die Chance auf das Viertelfinale. «Im Fußball ist alles möglich», sagte Trainer Antonio Di Salvo nach dem 1:2 (0:1) gegen Tschechien im zweiten EM-Spiel am Sonntag, das die deutschen Hoffnungen auf die K.o.-Phase auf ein Minimum reduziert hat. Um das erste Vorrunden-Aus seit 2013 noch abzuwenden, braucht der Titelverteidiger am Mittwoch im letzten Gruppenspiel gegen England einen Sieg.
Gleichzeitig muss die U21 auf einen Erfolg der Israelis gegen Tschechien hoffen, bei dem Deutschland die bessere Tordifferenz behält. «Dieses kleine Fünkchen Hoffnung, was da ist, wollen wir natürlich nutzen mit einem Sieg», sagte Di Salvo, dem bei seinem ersten Turnier als Chefcoach ein Fiasko droht. «Dann schauen wir, was auf dem Nebenplatz passiert.»
Einfache Fehler, kein Spielglück: Di Salvo ist ratlos
Der Auftritt seiner Mannschaft bei der Niederlage gegen Tschechien machte auch Di Salvo ratlos, vor allem die schwache erste Hälfte. «Die erste Halbzeit war schon so, dass es zu wenig war», gab der 44-Jährige zu. Mit Blick auf die beiden Gegentore sagte er: «Da verzweifelt man auch als Trainer.» Mangelnde Konsequenz und fehlendes Spielglück sah der Coach als Hauptgrund. Mittelfeldspieler Angelo Stiller, Torschütze zum zwischenzeitlichen 1:1, stellte fest: «Es liegt am Spieler, ob er den Ball mit 100 Prozent über die Linie bringen will oder nicht. Das ist an jedem einzelnen, da muss jeder einzelne über sich nachdenken.»
Mit Selbstbewusstsein gegen Titelkandidat England
Gegen England, das mit sechs Punkten bereits im Viertelfinale steht, darf sich die deutsche Elf nicht so viele ungenutzte Chancen und einfache Fehler leisten. Die Young Lions spielen bislang ein überzeugendes Turnier und haben zudem auch auf dem Papier einen der besten Kader aller 16 Teams. «Wir sind in der Lage, England zu schlagen», sagte Di Salvo dennoch.
Moukoko-Rückkehr gegen England ungewiss
Ob es im dritten EM-Spiel wieder für einen Einsatz von Stürmer Youssoufa Moukoko reicht, ließ Di Salvo offen. «Das müssen wir abwarten», sagte der Coach. Gegen Tschechien fehlte der 18-Jährige wegen muskulärer Probleme, nachdem er beim 1:1 gegen Israel zum EM-Start wegen seiner schwachen Leistung und der rassistischen Beleidigungen gegen ihn und Jessic Ngankam im Fokus gestanden hatte. Mit drei Einwechslungen – unter anderem des 18-Jährigen Nelson Weiper – hatte Di Salvo gegen Tschechien neuen Schwung in die Partie gebracht. «Es haben sich Spieler empfohlen für die Startelf», sagte der Coach. Offen ist zudem, ob der angeschlagen auswechselte Stiller rechtzeitig wieder fit wird.