Die Fußball-Bundesliga steuert auf ein spannendes Saisonfinale im Meisterkampf zwischen Borussia Dortmund und dem FC Bayern München zu.
Die Dortmunder haben zwar die bessere Ausgangsposition und können mit einem Sieg alles klarmachen. Doch die Bayern haben in der Bundesliga-Historie schon mehrmals bewiesen, dass sie am letzten Spieltag zur Stelle sind, wenn es drauf ankommt. Ein Überblick über die denkwürdigsten Meisterschaftsentscheidungen:
1977/1978: Rheinisches Tore-Spektakel um die Meisterschaft
Vor 45 Jahren kam es zum rheinischen Fernduell zwischen dem 1. FC Köln und Borussia Mönchengladbach. Die beiden Rivalen gingen punktgleich in den letzten Spieltag, jedoch hatten die Kölner die um zehn Treffer bessere Tordifferenz. Die Borussia versuchte alles, um den FC noch zu überholen. 12:0 gewannen die Gladbacher gegen Borussia Dortmund – bis heute der höchste Bundesliga-Sieg. Doch das war nicht genug, da die Kölner den FC St. Pauli 5:0 besiegten.
1985/1986: Bayerns Aufholjagd gegen Werder
Der FC Bayern München und der SV Werder Bremen lieferten sich in der Bundesliga-Historie häufiger einen packenden Zweikampf um die Meisterschaft. So spannend wie 1986 war es aber selten. Am vorletzten Spieltag vergab Werder die Chance, im direkten Duell den Titelgewinn vorzeitig perfekt zu machen, was vor allem daran lag, dass Bremens Michael Kutzop in der Schlussphase per Elfmeter nur den Pfosten traf und es somit beim 0:0 blieb. Im Saisonfinale patzte Werder dann beim VfB Stuttgart (1:2), Bayern hingegen gewann gegen Gladbach (6:0) und holte die Meisterschaft.
1991/1992: Ein Dreikampf um den Titel
In der Saison 1991/1992 hatten sogar drei Mannschaften vor dem letzten Spieltag realistische Chancen auf den Titel. Eintracht Frankfurt, Stuttgart und Dortmund waren punktgleich, wobei die Hessen mit der besten und die Schwarz-Gelben mit der schlechtesten Tordifferenz ins Saisonfinale gingen. Da die Eintracht 1:2 bei Hansa Rostock verlor, sicherte sich der VfB den Titel mit einem 2:1-Sieg gegen Bayer 04 Leverkusen.
1994/1995: München macht den BVB zum Meister
1995 hatte der BVB ausgerechnet den Bayern die Meisterschaft zu verdanken. Die Münchner, selbst ohne Chance auf den Titel, besiegten am letzten Spieltag den bisherigen Tabellenführer aus Bremen 3:1 – und machten so Dortmund zum Champion. Der BVB erledigte seine Hausaufgaben beim 2:0 gegen den Hamburger SV.
1999/2000: Leverkusen wird zu «Vizekusen»
Der Name «Vizekusen» nahm mit dem Saisonfinale 2000 seinen Anfang. Ein Punkt am letzten Spieltag bei der SpVgg Unterhaching hätte Leverkusen für die erste deutsche Meisterschaft gereicht. Doch ein Eigentor von Michael Ballack leitete die 0:2-Niederlage ein. Die Unterhachinger leisteten damit bayerische Schützenhilfe: Nutznießer war der FC Bayern, der ein paar Kilometer weiter 3:1 gegen Bremen gewann und so doch noch triumphierte.
2000/2001: Schalke als «Meister der Herzen», Bayern als Meister
Das wohl dramatischste und denkwürdigste Saisonfinale gab es ein Jahr später. Die Fans des FC Schalke 04 lagen sich nach einem 5:3 gegen Unterhaching im heimischen Parkstadion schon in den Armen, als die Bayern in der Nachspielzeit 0:1 beim Hamburger SV zurücklagen und somit scheinbar die Meisterschaft verspielten. Dann aber kam Münchens Patrik Andersson, der per indirektem Freistoß zum Ausgleich traf und den Königsblauen die Schale im letzten Moment noch entriss. Für die Schalker ein Schock, am Ende blieb ihnen nur der Titel «Meister der Herzen».
2018/2019: Bayern hält dem BVB-Druck stand
Nicht annähernd so dramatisch war der Meisterkampf vor vier Jahren, jedoch war es trotzdem die knappste Entscheidung in der jüngeren Vergangenheit. Die Bayern verteidigten am letzten Spieltag ihren Zwei-Punkte-Vorsprung auf Dortmund mit einem 5:1 gegen Eintracht Frankfurt. Da war auch das 2:0 des BVB in Mönchengladbach wertlos.