Oke Göttlich sieht den gescheiterten Einstieg eines Investors bei der Deutschen Fußball Liga (DFL) als Chance für neue Wege.
«Wir müssen erst eine klare Strategie entwickeln, gemeinsam und konstruktiv – und dann können wir diese gezielt finanzieren, um unsere klar definierten Ziele zu erreichen», zitierte der Fußball-Zweitligist FC St. Pauli seinen Präsidenten in einer Pressemitteilung. «Das Ergebnis und die kontroversen Debatten zeigen, dass es noch viel Klärungsbedarf und zu viele offene Fragen gab.»
Deal von Mitgliedern abgelehnt
Der DFL-Plan sah vor, dass die nationalen und internationalen Medienrechte in eine Tochtergesellschaft namens DFL MediaCo GmbH & Co. KGaA ausgelagert werden sollten. Ein möglicher Investor, zuletzt waren von ursprünglich sechs Interessenten noch drei übrig geblieben, sollte dann 12,5 Prozent für eine Laufzeit von 20 Jahren an dem neuen Unternehmen erwerben.
Ein entsprechender Antrag erhielt bei der mit Spannung erwarteten außerordentlichen Mitgliederversammlung am Mittwoch in Frankfurt am Main nicht die erforderliche Zwei-Drittel-Mehrheit unter den 36 Erst- und Zweitligisten, wie Teilnehmer nach dem Ende der Sitzung berichteten. Demnach habe es elf Nein-Stimmen und fünf Enthaltungen gegeben.
«Es ist von zentraler Bedeutung, alle Clubs in die Lage zu versetzen, die Tragweite eines solchen Deals nachvollziehen zu können», wurde Göttlich zitiert. «Dafür fehlte bei dem bisherigen Vorgehen die Zeit und der Raum.» Der 47-Jährige sitzt als Vertreter der Zweiten Bundesliga auch im DFL-Präsidium.