Das Fan-Bündnis «Unsere Kurve» und der Verein Finanzwende haben die Entscheidung der Erst- und Zweitligisten gegen den Einstieg eines Investors bei der Deutschen Fußball Liga (DFL) begrüßt.
«Fans haben zusammen mit den Clubs Widerstand geleistet, wir freuen uns über diesen gemeinsamen Erfolg», teilte «Unsere Kurve» mit. «Das Ergebnis zeigt: Transparenz ist in diesen Prozessen essenziell. Hinterzimmer-Politik wird zum Bumerang und Fragen müssen beantwortet werden», schrieb das Bündnis. «Offensichtlich setzt ein Umdenken ein: Nur mehr Geld alleine löst die Probleme des Fußballs nicht.»
Ablehnung der Mitglieder
Auch Finanzwende bezeichnete das Veto gegen den Investor-Einstieg als «sehr gute Nachricht.» Die Kommerzialisierung des Fußballs werde damit zwar nicht zurückgedreht, «aber eine neue Dimension der Profitorientierung ist damit erfolgreich verhindert», sagte Jorim Gerrard, Finanzmarktexperte der Bürgerbewegung. «Der Erfolg zeigt außerdem, dass ein Vordringen der Finanzmarkt-Logik in alle Lebensbereiche kein Naturgesetz ist – mit genug Widerstand aus der Zivilgesellschaft lässt sich auch das ganz große Geld aufhalten.»
Der Antrag auf den Einstieg eines Investors bei einer Tochtergesellschaft der DFL hatte bei der außerordentlichen Mitgliederversammlung am Mittwoch in Frankfurt am Main nicht die erforderliche Zwei-Drittel-Mehrheit unter den 36 Erst- und Zweitligisten erhalten. Die DFL hatte sich von dem Deal frisches Kapital in Höhe von rund zwei Milliarden Euro versprochen. In der organisierten Fanszene gab es seit Monaten großen Widerstand gegen die Pläne.
Der Verein Finanzwende hatte vor Beginn der Versammlung gegen den Investoren-Einstieg protestiert. Einige Mitglieder hatten am Mittwoch in einem Frankfurter Flughafenhotel eine entsprechende Petition mit über 9.000 Unterschriften übergeben.