Das deutliche Aus des AC Mailand im Halbfinale der Champions League gegen Stadtrivale Inter hat gezeigt, wie weit das Team von der europäischen Spitzenklasse entfernt ist. «Der Unterschied war offensichtlich», sagte Paolo Maldini, der Technische Direktor der Norditaliener, nach der 0:1-Niederlage im Rückspiel.
Das Hinspiel hatte der AC schon 0:2 verloren. Mit Inter sei Milan derzeit nicht auf Augenhöhe, resümierte der langjährige Weltklasse-Fußballer.
«Momentan sind wir nur enttäuscht»
Die Rossoneri wollten nach der enttäuschenden Vorstellung in der vorigen Wochen nun im Rückspiel eigentlich eine Reaktion zeigen und die Wende schaffen. Der Auftritt war zwar besser – gegen ein Inter in Topform war aber erneut nichts zu holen. Bis auf zwei verpasste Torchancen entwickelte die Truppe kaum Gefahr. Stattdessen erzielte Inter-Kapitän und Weltmeister Lautaro Martinez das Tor des Abends (74. Minute).
«Momentan sind wir nur enttäuscht», sagte Trainer Stefano Pioli nach der Partie im Stadion von San Siro. «Wenn man schon im Halbfinale ist, dann will man natürlich auch ins Endspiel.»
Manager Maldini – der als Spieler fünfmal die Königsklasse gewonnen hatte – führte aber mildernde Umstände an. Milan sei noch mitten in einem Projekt, um junge Spieler an die Spitzenklasse heranzuführen. Kaum einer der Profis habe je so ein wichtiges Spiel bestritten.
«Das sind alles Erfahrungen»
Akteure wie etwa Sturmhoffnung Rafael Leão, der deutsche Abwehrspieler Malick Thiaw oder Mittelfeldakteur Sandro Tonali sind jeweils erst Anfang 20. «Das sind alles Erfahrungen», räumte Maldini in einem TV-Interview ein. «Es war schon eine große Sache, ins Halbfinale gekommen zu sein.»
Nachdem der AC im vorigen Jahr überraschend Meister geworden war, hätte ihm in dieser Saison niemand den Vorstoß in die Vorschlussrunde der europäischen Königsklasse zugetraut. In der Liga aber patzte Milan zuletzt mehrmals. «Wir sind nicht dafür ausgestattet, in zwei Wettbewerben zu bestehen», sagte er.
Nun müsse alles versucht werden, zumindest unter die besten Vier in der Serie A zu kommen, um nächstes Jahr wieder in der Champions League spielen zu können. Aktuell sind die Mailänder Fünfter in der Liga. «Wir müssen die Enttäuschung überwinden», forderte Coach Pioli im Hinblick auf den Schlussspurt in der Meisterschaft.