Trainer Thomas Tuchel ist der Diskussion über einen neuen zentralen Stürmer für den FC Bayern München launig ausgewichen. «Er muss groß sein, sauschnell sein und 20, 25 (Saisontore) plus machen – und nichts kosten, ablösefrei», sagte der 49-Jährige am Samstagabend augenzwinkernd nach dem 2:1 bei Werder Bremen im Sky-Interview.
Weil Mittelstürmer Eric Maxim Choupo-Moting weiterhin mit Knieproblemen ausfällt, fehlt den Bayern ein klassischer Strafraumspieler, im Fußball in Anlehnung an die Rückennummer oft als «echter Neuner» bezeichnet.
«Ich weiß gar nicht, ob’s den gibt. Also die gibt’s, aber die sind wahrscheinlich nicht auf dem Markt», antwortete Tuchel auf die Frage von Rekordnationalspieler Lothar Matthäus, nach welchem Spielerprofil der Club im Sommer bei einer möglichen Stürmersuche schaue. «Nicht nur ein Profil. Falls wir das machen sollten, kommt auch Druck auf die Personalie, damit musst du dann ja auch noch umgehen. Je nachdem, was dann auch wirtschaftlich sinnvoll ist. Man kann auch mit einer Doppelspitze viele Tore schießen.»
Müllers Rolle unter Tuchel ein Thema
Am Samstag in Bremen hatten Serge Gnabry (62. Minute) und Leroy Sané (72.) getroffen, immerhin zwei Offensivspieler. Thomas Müller wurde in der 64. Minute für Ryan Gravenberch eingewechselt. «Ich liebe Thomas Müller», sagte Tuchel in der Diskussion über Müller, der zuletzt häufiger zunächst auf der Bank gesessen hatte. «Das sind zwei Spiele, die er mal von der Bank kommt, und ihr Kollege fragt mich, ob ich das Karriereende einleite. Da sind wir vielleicht auch im Maßhalten am Ziel vorbei.»
Wie Müller die Entscheidungen hinnehme, «ist es natürlich sensationell», sagte Tuchel. «Ich weiß, dass er eine besondere Rolle einnimmt, und die bekommt er auch von mir. (…) Das wird sich auch nicht immer nur an Spielminuten messen lassen.» Das Thema sei «nicht ganz so groß, wie es hier gemacht wird». Auch im Champions-League-Viertelfinale gegen Manchester City (0:3/1:1) war Müller nur von der Bank ins Spiel gekommen.