Eintracht Frankfurt lässt die Zukunft von Cheftrainer Oliver Glasner offen und deutet erstmals Zweifel an einer weiteren Zusammenarbeit mit dem Österreicher an.
«Wir müssen uns mit der Frage beschäftigen, ob wir in einer Form sind, die zukunftsweisend ist. In dieser Frage sollten wir die nächsten Tage und Wochen mal ins Land gehen lassen», sagte Vorstandssprecher Axel Hellmann beim TV-Sender Bild. Das 1:3 bei der TSG 1899 Hoffenheim war für den Pokalfinalisten am Samstag das zehnte sieglose Spiel in der Bundesliga.
Hellmann betonte, dass es von Vereinsseite längst ein Angebot gegeben habe. «Vieles hängt davon ab, wie Oliver Glasner sich positioniert. Es ist eine Debatte, die nicht wir begonnen haben als Club. Die ist dadurch entstanden, dass unsere Offerte nicht angenommen worden ist», stellte der Funktionär klar. Der 48 Jahre alte Österreicher ist vertraglich bis Sommer 2024 an die Eintracht gebunden.
Glasner ist ein Jahr nach dem Titelgewinn in der Europa League auf dem europäischen Markt begehrt und wurde bereits mit dem FC Chelsea und Tottenham Hotspur in Verbindung gebracht. Bei den Hessen selbst ist er nicht mehr unumstritten. «Wir haben natürlich auch über Dünnhäutigkeiten zu sprechen», sagte Hellmann über Glasner, der in den vergangenen Wochen häufig gereizt auftrat. Am Samstag in Sinsheim hatte er mit einer Wutrede auf die Frage eines Journalisten reagiert.
Dickes Preisschild bei Kolo Muani
Im Transferpoker um Stürmer Randal Kolo Muani ist Axel Hellmann dagegen ganz entspannt. «Er hat einen lang laufenden Vertrag. Da sitzt es sich immer besonders bequem drauf. Das Interessentenfeld ist sehr groß und sehr prominent», sagte Hellmann dem TV-Sender Bild. Sein «absolutes Wunschszenario» sei, dass der französische Vize-Weltmeister bei der Eintracht bleibt. Kolo Muani sei «mit das Heißeste, was momentan auf dem europäischen Stürmermarkt zur Verfügung steht».
Der 24 Jahre alte Angreifer hat beim DFB-Pokalfinalisten einen Kontrakt bis Sommer 2027. Sein Marktwert ist in dieser Spielzeit rasant angestiegen, eine mögliche Ablöse dürfte angesichts des Vertrags im dreistelligen Millionenbereich liegen.
«Ich merke und fühle auf dem internationalen Markt eine andere Zahl als 90 Millionen Euro», sagte Hellmann. Neben europäischen Spitzenclubs gilt auch Deutschlands Rekordmeister FC Bayern München als Interessent. Die Münchner sind ein Jahr nach dem Abgang von Robert Lewandowski auf der Suche nach einem Mittelstürmer.