Bayern Münchens Vorstandschef Oliver Kahn ist trotz der momentanen sportlichen Krise weiter vom erneuten Gewinn des deutschen Meistertitels überzeugt.
«Natürlich wollen wir auch dieses Jahr deutscher Meister werden – und wir werden es auch noch schaffen. Es gab auch früher immer mal schwierige Situationen, aus denen sich der FC Bayern immer befreit hat und gestärkt daraus hervorgegangen ist», sagte Kahn in einem Interview der «Mediengruppe Münchner Merkur/tz».
Entscheidend sei, dass sich die Führung nie aus der Ruhe habe bringen lassen. «Und das wird auch diesmal so sein», kündigte Kahn fünf Spieltage vor Saisonende an. Wegen des Abschneidens stehen der 53-Jährige und Sportvorstand Hasan Salihadmidzic derzeit in der öffentlichen Kritik. «Mit Kritik kann ich umgehen, solange sie nicht persönlich wird», erklärte Kahn.
Aufsichtsratssitzung mit Spannung erwartet
Angesichts der momentanen sportlichen Situation wird die turnusmäßige Aufsichtsratssitzung der Münchner am 22. Mai mit Spannung erwartet. Dort würden selbstverständlich alle aktuellen Themen gemeinsam besprochen, kündigte Kahn an. Er fügte aber hinzu: «Ich konzentriere mich zu 100 Prozent auf meine Arbeit. Und das heißt jetzt: Wie können wir deutscher Meister werden? Alles andere interessiert mich nicht.»
Nach dem 1:3 am vorigen Wochenende in Mainz gehen die Bayern als Zweiter hinter Borussia Dortmund in den 30. Spieltag, an dem sie an diesem Sonntag (15.30 Uhr/DAZN) den Tabellenletzten Hertha BSC in München empfangen.
Kahn: «Starke Geste von Uli»
Den überraschenden Auftritt von Ehrenpräsident Uli Hoeneß beim Training des kriselnden Rekordmeisters begrüßte Kahn. «Es war eine starke Geste von Uli, auf dem Trainingsplatz die Faust zu zeigen. Eine klare Geste: Wir zeigen es allen», sagte Kahn. Hoeneß hatte sich am Mittwoch auf dem Vereinsgelände gezeigt und sich mit Trainer Thomas Tuchel unterhalten. Auch ein erfahrener Trainer wie Tuchel – der auf den freigestellten Julian Nagelsmann gefolgt war – könne nicht alles sofort von heute auf morgen verändern, erklärte Kahn.
Der frühere Torwart unterstrich, er arbeite mit Vereinspräsident Herbert Hainer und dem Aufsichtsrat «vertrauensvoll und kollegial zusammen – und das gilt auch für meine Zusammenarbeit mit Uli Hoeneß». Der 71-Jährige gilt immer noch als sehr einflussreich beim FC Bayern, der nach dem Aus in Champions League und DFB-Pokal nun auch um das Ende seiner Titelserie in der Fußball-Bundesliga bangt.