Der Dortmunder Fußball-Lehrer Edin Terzic hat seiner Mannschaft bis auf Torwart Gregor Kobel beim Pokal-Aus gegen RB Leipzig praktisch Kollektiv-Versagen attestiert. Der 40 Jahre alte Coach analysierte den Auftritt des BVB beim 0:2 im Viertelfinale schonungslos und räumte auch ein, dass es in der Halbzeitpause «ein bisschen lauter» geworden sei.
«Wir haben uns in der Offensive gewundert, dass es Zweikämpfe gibt, wenn wir an den Ball kommen. In der Defensive haben wir viel zu große Abstände gehabt», sagte Terzic. Es sei nicht so, dass dies nur einen Spieler betroffen habe, sondern alle «außer Gregor, den müssen wir da rausnehmen».
Ansonsten hätten die BVB-Spieler kollektiv eine katastrophale erste Halbzeit gespielt. «So kann man halt nicht in einem Viertelfinale im DFB-Pokal spielen, wenn man den DFB-Pokal gewinnen möchte», betonte Terzic, für den das Aus persönlich auch die erste Niederlage im DFB-Pokal als Trainer war.
«Einfach ein Scheiß Abend»
Vermutungen, dass sich das 2:4 im Spitzenspiel am vergangenen Samstag in der Fußball-Bundesliga gegen den FC Bayern und das Abrutschen auf den zweiten Tabellenplatz noch ausgewirkt habe, bezeichnete Terzic als spekulativ. Am Sonntag, Montag und auch im Training am Dienstag habe man die Niederlage gegen Bayern nicht gespürt.
Nun seien sie aber «extrem enttäuscht», «richtig sauer» und «angepisst, es war einfach ein Scheiß Abend», sagte der BVB-Coach. Er habe aber schon vor Wochen, als seinem Team ein fantastischer Lauf nachgesagt worden sei, gesagt: «Wir sind vielleicht nicht ganz so gut, wie ihr uns in der Phase gemacht habt.»
Abgerechnet werde am Ende der Saison. «Jetzt geht es darum, das sacken zu lassen, das zu verarbeiten, das abzuschütteln. Einen Haken dransetzen wird schwer. Wir sind aus einem Wettbewerb ausgeschieden, den wir gewinnen wollten. Eine Titelchance haben wir vergeben», sagte Terzic, der am Samstag mit seiner Mannschaft den ebenfalls aus dem Pokal ausgeschiedenen 1. FC Union Berlin zum Verfolger-Duell des Tabellenzweiten gegen den Tabellendritten in Dortmund empfängt.