Die deutschen U21-Nationalspieler klatschten kurz mit ihren Gegnern ab, dann verschwanden sie schnell in der Kabine. Im letzten offiziellen Testspiel vor dem Start der Fußball-Europameisterschaft in diesem Sommer ist die Auswahl von Trainer Antonio Di Salvo erneut ohne Sieg geblieben.
In einer umkämpften Partie gegen Rumänien kam der Titelverteidiger in Sibiu nicht über 0:0 hinaus. «Am Ende muss man sagen, dass wir zu torungefährlich waren. Wir hatten nicht die Präsenz im Strafraum», sagte Di Salvo.
Noch viel zu tun für Di Salvo
Ohne zahlreiche Stammspieler zeigte die deutsche Elf eine engagierte Leistung, entwickelte aber zu wenig Torgefahr und machte nicht genug aus ihren Möglichkeiten. «Wir müssen klarer aufs Tor spielen und unser Spieltempo erhöhen», forderte der Frankfurter Ansgar Knauff. Di Salvo war mit dem Auftritt seiner Mannschaft trotzdem alles in allem zufrieden: «Sie hat den Charaktertest bestanden. Es war nicht einfach, hier zu spielen.»
In 86 Tagen startet für den Titelverteidiger die EM in Georgien und Rumänien mit der Partie gegen Israel. Weitere Gegner in der Gruppenphase sind England und Tschechien. Bis dahin bleibt Di Salvo nur noch das Trainingslager in Südtirol mit zwei Freundschaftsspielen im Juni, um sein Team vorzubereiten. In den eingewechselten Kenneth Schmidt und Henning Matriciani gab er am Dienstag zwei weiteren Debütanten eine Bewährungschance.
Die Partie in Sibiu begann wie von Di Salvo prognostiziert: intensiv und umkämpft. «Wir haben die Mannschaft darauf vorbereitet, dass es hier keine Zeit gibt, ruhig zu spielen, dass es direkt auf die Socken gibt», sagte der 43-Jährige vor dem Anpfiff bei ProSieben Maxx. Angetrieben von den 11 372 Fans in der ausverkauften Arena in Transsilvanien gingen die Gastgeber kompromisslos und aggressiv in die Zweikämpfe. Gleich drei Gelbe Karten in der Anfangsviertelstunde – davon zwei für die deutsche Auswahl – waren ein Beleg dafür.
Deutschland dominant, aber nicht konsequent
Deutschland dominierte die Partie und hatte mehr Ballbesitz, Rumänien schaltete schnell um und lauerte auf Konter. Stürmer Jessic Ngankam von Hertha BSC hatte vier Tage nach seinem viel gelobten Debüt beim 2:2 gegen Japan die erste Chance der Partie. Sein Schuss aus rund 15 Metern war kein Problem für den rumänischen Keeper (11.). Der Versuch von Kapitän Yannik Keitel von der Strafraumkante wurde geblockt (23.).
EM-Co-Gastgeber Rumänien war vor allem bei Standards und nach Umschaltsituationen gefährlich. Die größte Chance entschärfte der wieder sichere Freiburger Torhüter Noah Atubolu, der nach einer Ecke den Kopfball von Stefan Baiaram parierte (33.).
Der deutschen Mannschaft fehlte es vor allem in der zweiten Halbzeit an Tempo und Ideen. Die wenigen aussichtsreichen Gelegenheiten spielte die Elf nicht konsequent genug aus. Die beste Chance im zweiten Durchgang vergab Mittelfeldspieler Angelo Stiller. Der Hoffenheimer köpfte freistehend vor dem Tor nicht druckvoll und platziert genug (55.).