Torjäger Niclas Füllkrug mag sich nicht als einziger deutscher WM-Gewinner bezeichnen, auch wenn das Turnier in Katar für ihn persönlich positive Momente beinhaltete. «Gewinner gab es, glaube ich, keinen. Aber die Bewertung meiner eigenen Leistung fällt schon realistisch aus», sagte der 30 Jahre alte Angreifer des SV Werder Bremen in Frankfurt/Main, wo er sich mit der Fußball-Nationalmannschaft auf die anstehenden Länderspiele gegen Peru und Belgien vorbereitet.
«Ich kann bewerten, wie ich meine Joker-Einsätze nutzen konnte oder eben nicht. Entsprechend habe ich die negativen und die positiven Dinge einfach analysiert und auch so wahrgenommen, dass einige Dinge ganz gut für mich liefen und ich auch Input haben konnte, was sich der Trainer auch so ein bisschen von mir versprochen hat», sagte Füllkrug.
Starkes Meisterschafts-Debüt
Hansi Flick hatte den Angreifer als Neuling für das WM-Turnier nominiert. Bei seinem Debüt beim 1:0 im Testspiel in Maskat gegen den Oman erzielte Füllkrug auf Anhieb das Siegtor. Bei der WM kam er dann in allen drei Gruppenspielen als Einwechselspieler zum Einsatz und traf gegen Spanien (1:1) und Costa Rica (4:2).
«Aber insgesamt steht immer noch im Vordergrund ein viel zu frühes Ausscheiden», resümierte Füllkrug. Nach vier Joker-Einsätzen mit drei Toren könnte er am Samstag (20.45 Uhr/ZDF) in Mainz gegen Peru erstmals in der Startelf auflaufen. Er wolle «hier weiter eine tragende Rolle» einnehmen, sagte er zu seinen weiteren Ambitionen im Nationalteam.
Flick setzt im Angriff weiter auf den klassischen Mittelstürmer, der mit 15 Treffern die Torschützenliste der Bundesliga anführt. «Er hat sich bei uns sehr gut verkauft und hat der Mannschaft viel Energie gegeben. Er hat es verdient, weiterhin dabei zu sein», sagte Flick zu Füllkrugs WM-Auftritt.
Der Bremer Angreifer hat zwar vergleichsweise wenige Länderspiele vorzuweisen, zählt aber wegen seiner Präsenz auf dem Platz, seiner Reife und seinen meinungsstarken Aussagen bereits nach wenigen Monaten in der DFB-Auswahl zu den Führungskräften. Richtung EM 2024 müsse man als Team nun «Schritte gehen» und eine Erfolgsserie in den Testspielen bis zum Heimturnier starten, mahnte er. Die fehlende Chancenverwertung bezeichnete der Offensivspieler als einen Grund für das Vorrunden-Aus bei der WM. «Das hat uns schon ein bisschen gekillt», sagte Füllkrug.