Schiedsrichter Deniz Aytekin hat mit Unverständnis auf die Kritik von Ex-Referee Manuel Gräfe an dessen ehemaligem Kollegen Tobias Stieler reagiert.
«Jeder darf natürlich gerne etwas äußern. Die Frage ist, mit welchem Ziel wird das gemacht? Wenn es lösungsorientierte Beiträge sind, dann bin ich immer offen. Wenn es nur dazu dient zu spalten, dann bin ich dagegen», sagte Aytekin bei einer Pressekonferenz des Deutschen Fußball-Bunds (DFB).
«Ich glaube keiner – weder die aktiven Schiedsrichter, noch die Schiedsrichterführung, noch die Verantwortlichen – sind beratungsresistent oder sonstwas. Wir sind sehr kommunikativ und offen und versuchen, mit bestem Wissen und Gewissen unsere Leistungen zu bringen», sagte Aytekin. «Aber immer Pauschalkritiken, die immer wieder und immer wieder im gleichen Jargon kommen – um es auf den Punkt zu bringen: Mich ermüden sie.»
Heftige Kritik von Gräfe
Gräfe hatte Stieler nach dessen korrigierten Elfmeter-Entscheidungen beim Spiel von Bayer Leverkusen gegen den FC Bayern München kritisiert und den DFB angegriffen. Mit dem Hashtag zum Spiel (#B04FCB) prangerte Gräfe an, dass es eine personelle «Fehlentwicklung des letzten Jahrzehnts» gebe. Diese werde dadurch verdeutlicht, dass «solche» Schiedsrichter vom DFB «bis zur höchsten Gruppe der UEFA» protegiert würden, «aber die Leistungen es nie begründeten», twitterte Gräfe. Der 49 Jahre alte Gräfe wirft dem DFB nach dem Ende seiner eigenen Bundesliga-Karriere Altersdiskriminierung vor und hatte den Verband deshalb verklagt.
«Wir haben super ehemalige Schiedsrichter. Dazu zähle ich auch Manuel Gräfe, der wirklich ein unglaublich guter Schiedsrichter war. Deswegen ist es so, dass jeder vernünftige Input etwas bringt, aber pauschal zu kritisieren ist halt schwierig», sagte der 44 Jahre alte Aytekin.