UEFA-Präsident Aleksander Ceferin pflegt zu FIFA-Präsident Gianni Infantino ein professionelles Arbeitsverhältnis.
«Ich muss sagen, mittlerweile arbeiten wir zusammen. Auch, wenn wir kaum miteinander kommunizieren», sagte der Slowene im ZDF kurz vor dem Wahl-Kongress des Fußball-Weltverbands an diesem Donnerstag in Kigali. «Aber wir müssen auch nicht so viel miteinander sprechen. Sofern wir inhaltlich nicht über Kreuz liegen, ist es okay. Wenn es nicht um europäische Interessen geht, streite ich mich mit ihm nicht.»
Kein Gegenkandidat für Infantino
Infantino strebt in Ruanda die Bestätigung in seine zweite vollständige Amtszeit an, es gibt keinen Gegenkandidaten. Ein Teil der europäischen Nationalverbände sieht den Schweizer sehr kritisch, auch in Deutschland wird immer wieder Kritik an Infantino laut. Mit den UEFA-Nationen lag die FIFA in den vergangenen Jahren immer wieder im Streit – unter anderem wegen des internationalen Spielkalenders und neuer Turnierpläne des Weltverbands.
«Gianni Infantino ist aus Europa. Ich möchte nichts populistisches sagen wie, es müsse einen besseren Kandidaten geben», äußerte Ceferin. Er verwies auf die «eindeutigen» Regeln, laut derer ein Kandidat von fünf Nationalverbänden vorgeschlagen werden müsse. «Keiner wollte sich dieser Herausforderung stellen», sagte Ceferin.
Am Dienstag hatte der schwedische – wie zuvor der norwegische – Verband angekündigt, Infantino nicht aktiv zu unterstützen. Der Deutsche Fußball-Bund hatte seine Unterstützung zuletzt offengelassen. Verbandschef Bernd Neuendorf knüpfte das DFB-Votum an die Bedingung, dass die FIFA Auskunft über den aktuellen Stand der von Infantino angekündigten Veränderungen unter anderem beim Arbeitnehmerschutz in Katar gebe.
Nach dpa-Informationen laufen derzeit in Kigali viele Gespräche zwischen etlichen Verbandsvertretern. Heute stehen weitere Sitzungen europäischer Verbände auf dem Programm.