Nach dem Abpfiff schalteten die Frankfurter nochmal einen Gang hoch. Nachdem die Eintracht den 2:0 (1:0)-Heimsieg gegen Werder Bremen zum Ende hin nahezu im Verwaltungsmodus über die Zeit gebracht hatte, feierten die Spieler ausgelassen mit den Fans. Die Freude über die gelungene Generalprobe für das große Champions-League-Duell mit dem SSC Neapel und den wieder hergestellten Anschluss an die Spitzengruppe der Fußball-Bundesliga war riesig.
«Es war kein einfaches Spiel für uns, aber wir haben wenig zugelassen und können sehr zufrieden sein», sagte Nationalspieler Mario Götze bei Sky. Die Hessen haben als Tabellensechster nur zwei Punkte Rückstand auf einen Champions-League-Platz. «Wenn es die Top-Vier werden, wäre es sensationell», sagte Ex-Weltmeister Götze, «aber wir wissen, wie schwer es wird und wer noch vor uns steht».
Bremens Friedl: «Absolut verdiente Niederlage»
Vor 50.000 Zuschauern trafen Bremens Marco Friedl mit einem Eigentor in der achten Minute und Randal Kolo Muani (52.) mit seinem zehnten Saisontor für die Eintracht, der drei Tage vor dem Achtelfinal-Hinspiel in der Königsklasse gegen Neapel eine durchschnittliche Leistung zum Erfolg reichte. «Die Niederlage ist absolut verdient», meinte der Bremer Friedl. «Wir haben es nicht geschafft, mit dem Ball die nötige Überzeugung reinzubekommen.»
Die Hausherren begannen schwungvoll und setzten die Bremer, die mit 27 Punkten als Zehnter weiter im Niemandsland der Tabelle stehen, gleich unter Druck. Bereits in der dritten Minute wurde es vor dem Gäste-Tor erstmals gefährlich, als der neu in die Startelf gerückte Ansgar Knauff eine Hereingabe von Jesper Lindström knapp verpasste.
Fünf Minuten später jubelte die Eintracht dann doch. Nach einer weiten Freistoßflanke passte Kristijan Jakic direkt nach innen, wo Bremens Kapitän Friedl den Ball unglücklich ins eigene Tor bugsierte. Wenig später vergab der frei durchlaufende Daichi Kamada die große Chance zum 2:0, als er deutlich verzog.
Werder tastete sich nur zaghaft nach vorn und brachte die Frankfurter Defensive kaum einmal ins Schwitzen. Das Fehlen der Leistungsträger Mitchell Weiser, Christian Groß und Leonardo Bittencourt, die verletzt, erkrankt oder gesperrt ausfielen, machte sich beim Aufsteiger deutlich bemerkbar.
Nun wartet Neapel auf die Eintracht
Doch auch bei den Frankfurtern ging der anfängliche Schwung verloren. Ein harmloser Kopfball von Knauff, der den Portugiesen Aurélio Buta auf der rechten Seite gut vertrat, blieb bis kurz vor der Pause die einzig nennenswerte Szene. Ansonsten gab es auf beiden Seiten viel Leerlauf. Erst in der Nachspielzeit der ersten Halbzeit kam die Eintracht noch einmal zu einer Möglichkeit, die Lindström jedoch überhastet vergab.
Kurz nach Wiederbeginn legte das Team von Trainer Oliver Glasner dann aber nach. Kolo Muani scheiterte mit einem Kopfball zunächst an Werder-Torwart Jiri Pavlenka, doch Knauff brachte den Abpraller noch einmal in die Mitte, wo der Franzose nur noch den Fuß hinhalten musste.
Danach schaltete Frankfurt in den Verwaltungsmodus, um ein wenig Kräfte zu sparen. Torschütze Kolo Muani durfte ebenso frühzeitig zum Duschen wie der auf dem linken Flügel erneut auffällig agierende Philipp Max. Bremen blieb zwar bemüht, agierte aber viel zu harmlos, um dem Spiel noch eine Wende zu geben. Ein Tor von Niclas Füllkrug in der Nachspielzeit zählte wegen Abseits nicht.