Pellegrino Matarazzo hat bei der TSG 1899 Hoffenheim ein ganz bitteres Debüt als Chefcoach erlebt und die Serie der Kraichgauer in der Fußball-Bundesliga von nun zehn sieglosen Begegnungen nicht beenden können.
Beim 1:3 (0:1) gegen Bayer Leverkusen spielte die TSG lange wie ein Absteiger. In der Tabelle ist der einstige Europacup-Aspirant weiter 14. punktgleich mit dem VfL Bochum. Vier Monate nach seinem Aus beim VfB Stuttgart hat Matarazzo in Hoffenheim nun eine ganz schwierige Aufgabe vor sich.
Vor nur 20.619 Zuschauern erzielten Robert Andrich (6. Minute), Moussa Diaby (47.) mit seinem siebten Saisontreffer und Adam Hlozek (56.) die Tore für ein souveränes Bayer-Team. Die Leverkusener feierten damit ihren ersten Rückrundensieg – rechtzeitig vor dem Europa-League-Spiel gegen die AS Monaco am Donnerstag. Abwehrspieler Stanley Nsoki verkürzte noch auf 1:3 (77.).
Hoffenheim wirkt weiter verunsichert
Nach einem 1:4 gegen Mönchengladbach und einem 2:5 in Bochum noch unter dem am Montag beurlaubten Chefcoach André Breitenreiter sahen die Hoffenheimer auch diesmal ganz schlecht aus. «Wir können uns schnell stabilisieren und uns auf den Weg nach oben machen», hatte Matarazzo unmittelbar vor dem Anpfiff noch bei Sky gesagt und gefordert: «Alle sollen vorangehen!» Sein erstes Heimspiel als Hoffenheimer Co-Trainer von Julian Nagelsmann 2018 ging übrigens mit 1:4 gegen Leverkusen verloren.
Die Kraichgauer begannen übervorsichtig und verunsichert. Matarazzo hatte im Mittelfeld auf eine Doppel-Sechs mit Dennis Geiger und Neuzugang Thomas Delaney gesetzt, doch gleich der zweite Schussversuch von Andrich schlug bei Torhüter Oliver Baumann ein. Bei den Gästen bestritt der Ex-Hoffenheimer Kerem Demirbay sein 100. Bundesliga-Spiel für Leverkusen und sorgte mit dafür, dass Bayer den Ball sicher laufen ließ. Die Gastgeber kamen in der ersten halben Stunde kaum in die Zweikämpfe.
Vor allem Nationalspieler Florian Wirtz ließ seine Gegenspieler immer wieder ins Leere laufen, musste auch deshalb vom schwachen Hoffenheimer Abwehrchef John Anthony Brooks nach 35 Minuten einen heftigen Tritt einstecken. Der erste Angriff des Matarazzo-Teams fand nach 20 Minuten statt, verpuffte aber.
Leverkusen dominiert
Bayer-Coach Xabi Alonso musste weiter auf Torjäger Patrik Schick verzichten, im Vorjahr mit 24 Treffern zweitbester Schütze in der Bundesliga, konnte dies aber kompensieren. Jeremie Frimpong hätte nach 26 Minuten beinahe das 2:0 gemacht, scheiterte aber an Baumann.
Nach gerade mal einer Minute in der zweiten Halbzeit wurden die Hoffenheimer ausgekontert und erlebten den nächsten Rückschlag: Wirtz leitete den Angriff ein, Frimpong bediente Diaby – und der erhöhte auf 2:0. Die Mannschaft von Trainer Xabi Alonso setzte durch Hlozek erneut auf Vorarbeit Frimpongs noch einen drauf. Immerhin kamen die Hoffenheimer noch zu ein paar Chancen und zum Anschlusstreffer – als Leverkusen das Ergebnis verwaltete.