RB Leipzig hat eine große Chance verpasst, den FC Bayern München im Titelkampf der Fußball-Bundesliga unter Druck zu setzen. In einem intensiven und keineswegs langweiligen Spiel beim 1. FC Köln kamen die Leipziger nicht über ein 0:0 hinaus.
Immerhin hielt die Serie von nun 18 Pflichtspielen in Folge ohne Niederlage. Der Rückstand auf den neuen Spitzenreiter 1. FC Union beträgt für RB auf Rang vier drei Punkte, der Abstand auf die am Sonntag in Wolfsburg spielenden Münchner einen Zähler. Mit einem Erfolg hätten die Sachsen den FC Bayern ebenfalls überholen können.
Auch die Kölner wahrten ihren Nimbus im neuen Jahr, sind 2023 in vier Spielen noch ungeschlagen und holten acht Punkte. Allerdings hielten auch zwei persönliche Serie von Trainer Steffen Baumgart: Er wartet nun auch nach dem sechsten Spiel gegen Leipzig und dem fünften gegen seinen befreundeten Kollegen Marco Rose auf den ersten Sieg. Bitter zudem: Winter-Neuzugang Davie Selke musste 13 Minuten nach seiner Einwechslung wegen einer Verletzung am linken Knie schon wieder vom Platz.
Beide Teams hatten beim 1:1 im Vorjahr trotz des unspektakulären Ergebnisses eines der mitreißendsten Spiele der Saison geboten. Ganz an diese Qualität reichte die Partie am Samstag alleine schon wegen der viel geringeren Zahl an Torraumszenen nicht heran, doch auch diesmal begannen beide ganz nach ihrer DNA aktiv und offensiv ausgerichtet und sorgten somit auch diesmal für ein attraktives Spiel.
Die Gäste, bei denen Rose in David Raum und Benjamin Henrichs und erstmals seit dem ersten Spieltag auch Lukas Klostermann drei aktuelle Nationalspieler ins Team rotierte, hätten eigentlich früh in Führung gehen müssen. Doch Timo Werner schlenzte den Ball nach zweieinhalb Minuten nach Traumpass von André Silva aus 16 Metern mittig vor dem Tor einen halben Meter rechts vorbei. Noch klarer war die Gelegenheit, die Silva selbst dann in der 26. Minute hatte, als er nach Pass von Konrad Laimer frei vor dem Kölner Tor auftauchte und trotzdem an FC-Keeper Marvin Schwäbe scheiterte.
Dazwischen rannten vor allem die Kölner an, doch sie spielten etwas zu wild und hektisch und damit etwas zu unpräzise und kamen zunächst nicht zu klaren Torschüssen. Die erste richtige Chance des FC hatte es aber in sich: Linton Maina traf nach schönem Zuspiel von Benno Schmitz den Innenpfosten, der Nachschuss von Dejan Ljubicic streifte die Latte (37.).
89 Sekunden nach dem Pausenpfiff schien der Bann dann gebrochen, als Werner wieder nach starker Vorarbeit von Silva traf. Doch wegen einer Abseitsstellung des Portugiesen vor dem Pass wurde der Treffer durch Videobeweis aberkannt. In der Folge verteilte sich das Spiel noch deutlicher als vor der Pause. Köln rannte an und versuchte alles. RB verteidigte diszipliniert und verlegte sich aufs Kontern, was allerdings immer seltener gelang.