Bayern Münchens Ehrenpräsident Uli Hoeneß ist überzeugt, dass die Nationalmannschaft mit dem neuen Direktor Rudi Völler wieder zur «Lokomotive» des deutschen Fußballs wird.
«Auf jeden Fall» sei der am Freitag vorgestellte Völler der Richtige in der aktuellen Situation der bei der WM in Katar gescheiterten DFB-Auswahl, sagte Hoeneß im Sport1-«Doppelpass». Völler habe «Ahnung vom Fußball» und sei zudem nicht so leicht angreifbar. «Es ist wichtig, dass du medial einiges aushalten kannst», sagte Hoeneß.
Nach dem schwachen WM-Abschneiden sei es ein «großes Glück», dass «viele Vereine in den internationalen Wettbewerben gut dastehen und das etwas auffangen können», sagte Hoeneß mit Blick auf die sieben Vereine in den K.o.-Runden der Europapokalwettbewerbe. Die Nationalmannschaft von Bundestrainer Hansi Flick müsse aber letztendlich bald wieder «als Lokomotive» vorangehen. «Ich glaube, der Hansi Flick braucht jemanden neben sich, der ihm hilft, wenn es mal schwierig wird», sagte Hoeneß zur Völler-Verpflichtung.
Der Deutsche Fußball-Bund müsse aber weiterhin «zweigleisig» fahren, sagte Hoeneß. «Das Eine ist der Sport, in anderthalb Jahren ist eine EM. (…) Das Zweite sind die Strukturen des DFB, die verändert werden müssen.» Hier nannte der 71-Jährige die DFB-Akademie, die Nachwuchsförderung und die «Außenbilder der Nationalmannschaft» als Beispiele.
Der DFB müsse überlegen, die Testspiele bis zur EM zu fanfreundlicheren Zeiten anzusetzen. «Man kann nicht alles haben», sagte Hoeneß mit Blick auf TV-Verträge, die bei späten Anstoßzeiten vermeintlich ertragreicher sind. «Wenn man den Nachwuchs wieder für Fußball begeistern will, kann man ein Länderspiel nicht um 21.00 Uhr zeigen, wenn es nicht unbedingt vorgeschrieben ist.» Rund um die Nationalmannschaft müsse «eine Aufbruchstimmung» erzeugt werden.