Den Torschuss-Test des FC Bayern München gegen Red Bull Salzburg ließ Julian Nagelsmann schnell hinter sich.
Die Torwartfrage nahm der Trainer des deutschen Serienmeisters aber mit ins Wochenende. «Jeder sieht doch die Torwart-Situation. Wir müssen sowieso einen Torwart holen, das steht außer Frage», sagte der 35-Jährige nach dem 4:4 gegen den österreichischen Meister. Erst kassierte Sven Ulreich drei Gegentore, dann musste Geburtstagskind Johannes Schenk, der am Freitag 20 Jahre alt wurde, noch einmal hinter sich greifen.
«Wir machen jetzt mal den fiktiven Fall: Der Ulle reißt sich nächste Woche das Innenband. Was machen wir dann? Dann muss ein ganz junger Torwart, der heute sein erstes Spiel gemacht hat, in der Champions League und in der Bundesliga spielen. Dann sagt jeder, seid Ihr noch ganz dicht, warum holt Ihr keinen Torwart?», sagte Nagelsmann.
Poker um Mönchengladbachs Sommer
Die Torwartfrage verfolgen die Münchner nach dem Beinbruch von Nationalkeeper Manuel Neuer aber unabhängig vom Test gegen Salzburg. In den zähen Poker um Mönchengladbachs Schlussmann Yann Sommer (34) soll dem Vernehmen nach neue Bewegung gekommen sein. «Wir schauen weiter, was möglich ist und welche Optionen wir auf dem aktuell schwierigen Transfermarkt haben. Irgendwann werden wir die richtige Entscheidung treffen», sagte Sportvorstand Hasan Salihamidzic.
Gegen Salzburg traf den von den Fans mit Sprechchören («Ulle für Deutschland») bejubelten Ulreich an den Gegentoren anders als seine Abwehrreihe keine Schuld. «Ulle kennt seine Rolle, wir wissen, was der Ulle kann, Ulle weiß, was er kann. Vertrauen hat er», sagte Nagelsmann. Die Torwartfrage sei keine Vertrauensfrage. Man müsse sich um einen neuen Torwart bemühen. «Das ist unser Job, das Beste für den Verein zu tun.»
Eine Woche vor dem kniffligen Auswärtsspiel gegen RB Leipzig trennten sich die Münchner bei der Generalprobe Unentschieden vom österreichischen Meister. Leroy Sané (9. Minute), Arijon Ibrahimovic (69.), Kingsley Coman (71.) und Mathys Tel (88.) erzielten die Tore für den deutschen Rekordchampion, der auf zahlreiche Stars verzichten musste. Sékou Koïta (17.), Karim Konaté (50.) und Noah Okafor (54./89.) trafen für die Gäste.