Nach den Diskussionen um Altkanzler Gerhard Schröder und dessen enges Verhältnis zu Russland will Fußball-Zweitligist Hannover 96 seinem bekannten Fan nicht den Zutritt zu Spielen verbieten.
«Er hat mit einigen Freunden eine Loge, diese darf er natürlich weiter nutzen, weil er seine Plätze innerhalb dieses Teams bezahlt. Gerhard Schröder ist für uns gerade kein Thema», sagte 96-Chef Martin Kind bei «sport1.de».
Vor dem Viertelfinalspiel zwischen Hannover 96 und RB Leipzig am Mittwochabend (18.30 Uhr/Sky und Sport1) erklärte Kind, dass Schröder bei 96 kein Mitglied sei und als gewöhnlicher Kunde seine Karten kauft. «Wir sind ein Rechtsstaat mit einer Demokratie und haben die Rechtsnormen natürlich zu beachten. Herr Schröder darf weiter Spiele besuchen, wir verbieten ihm nicht den Zutritt.»
Hannover-Fan Schröder steht wegen seiner engen Verbindung zum russischen Präsidenten Wladimir Putin in der Kritik, auch weil er nicht auf seinen Posten als Aufsichtsratschef beim staatlichen russischen Energiekonzern Rosneft verzichten möchte. Der DFB hatte Schröder als Ehrenmitglied des Verbands aufgefordert, auf die «Funktionen in russischen Staatskonzernen» zu verzichten. «Oder im Fall, dass er dazu nicht bereit ist, seine Ehrenmitgliedschaft im DFB» aufzugeben. Ähnlich hatte sich zuvor Borussia Dortmund geäußert.