Bayer Leverkusen hat seine unglaubliche Unbesiegbarkeits-Serie verlängert und den vorzeitigen Klassenerhalt des VfL Bochum verhindert. Die Mannschaft von Trainer Xabi Alonso gewann beim Revierclub verdient mit 5:0 (2:0).
Leverkusen blieb damit im 50. Pflichtspiel nacheinander ungeschlagen. Der deutsche Meister ist nur noch ein Spiel ohne Niederlage davon entfernt, als erstes Bundesligateam eine komplette Saison ohne verlorene Partie zu überstehen. Vor 26.000 Zuschauern im Ruhrstadion erzielten Patrik Schick in der 41. Minute, Victor Boniface (45.+2), Amine Adli (76.), Josip Stanisic (86.) und Alejandro Grimaldo (90.+3) die Tore für Bayer 04. Die Rheinländer spielten lange in Überzahl, weil Bochums Felix Passlack früh die Rote Karte sah (15.).
Der VfL muss nun auch am 34. Spieltag noch gegen den Abstieg kämpfen. Bochum liegt auf dem 14. Tabellenplatz und hat drei Punkte Vorsprung auf den 1. FC Union Berlin auf dem Relegationsrang.
Leverkusen früh in Überzahl
Alonso wechselte drei Tage nach dem Einzug ins Europa-League-Finale wie erwartet mächtig durch. So standen unter anderen die starken Außenbahnspieler Grimaldo und Jeremie Frimpong nicht in der Startelf, der angeschlagene deutsche Nationalspieler Florian Wirtz war wie erwartet gar nicht im Kader.
Und zu Beginn schien Bayer 04 tatsächlich ein wenig die Offensivpower zu fehlen. Bochum verteidigte gut, hatte durch Takuma Asano und Philipp Hofmann per Kopf nach einer Ecke früh die ersten Torchancen. Quasi aus dem Nichts musste der VfL dann aber einen herben und vorentscheidenden Rückschlag hinnehmen. Passlack stand bei einem Steilpass von Edmond Tapsoba nicht gut und lief Nathan Tella dann in die Hacken. Schiedsrichter Benjamin Brand entschied zurecht auf Notbremse und Rot für den Bochumer Rechtsverteidiger.
In Überzahl übernahmen die Gäste die Kontrolle. Leverkusen hatte deutlich mehr Ballbesitz, spielte phasenweise wie beim Handball um den Bochumer Strafraum herum. Zunächst scheiterte Mittelfeld-Lenker Granit Xhaka mit einem Distanzschuss noch an der Latte (30.). Dann schlug Leverkusen gleich doppelt zu: Eine Hereingabe von der linken Seite platzierte Mittelstürmer Schick genau ins rechte Eck. Einen Elfmeter nach Foul von Keven Schlotterbeck an Tella verwandelte Boniface sicher zum 2:0. Zur Halbzeit war die Partie quasi entschieden.
Grimaldo setzt den Schlusspunkt
Die zweite Hälfte begann mit einer ungeplanten Pause: Schiedsrichter Benjamin Brand unterbrach die Partie kurz nach Wiederanpfiff für rund zwei Minuten, weil Bochumer Fans ein Feuerwerk abbrannten. Einige VfL-Anhänger quittierten die Aktion mit Pfiffen und Sprechchören gegen die Ultras des Revierclubs.
Auf dem Rasen änderte sich anschließend wenig. Der VfL gab zwar nicht auf und versuchte nach vorne zu spielen. In Unterzahl fehlten den Gastgebern aber zumeist die Mittel. Bayer 04 blieb klar überlegen. Alonsos Triple-Jäger hätten das Ergebnis schon viel früher deutlicher gestalten können. Bochums-Torwart Manuel Riemann parierte stark gegen Schick (50.), Xhaka (71.) und Adli (75.). Boniface hatte bei einem Pfostenschuss Pech (59.). Adli traf dann aber per Kopf nach einer Ecke von Jonas Hofmann, dann legten auch noch Stanisic und der eingewechselte Grimaldo nach.