Durch den erlösenden ersten Heimsieg der Saison hat sich der VfL Bochum im Abstiegskampf der Fußball-Bundesliga Luft verschafft. Die Bochumer gewannen gegen den VfL Wolfsburg mit 3:1 (2:1) und haben nach 13 Spielen 13 Punkte auf dem Konto.
Die ambitionierten Wolfsburger drohen dagegen nach der sechsten Auswärts-Niederlage in Serie den Kontakt zu den Europacup-Plätzen zu verlieren.
Mittelfeldspieler Patrick Osterhage (19.) und Außenverteidiger Bernardo (40.) brachten Bochum mit ihrem jeweils ersten Bundesliga-Tor mit 2:0 in Führung. Mattias Svanberg (45.+1) verkürzte zwar zunächst für die Niedersachsen, doch Christopher Antwi-Adjei (87.) sorgte mit dem dritten Bochumer Treffer für klare Verhältnisse.
Wolfsburgs Coach Niko Kovac verlor in seinem 13. Bundesliga-Duell als Spieler oder Trainer erstmals gegen Bochum, das am Donnerstag den Vertrag von Trainer-Kollege Thomas Letsch bis 2026 verlängert hatte.
Letsch nahm nur eine Änderung vor – aber die war etwas überraschend. Matus Bero stand nach seinem am 6. Spieltag erlittenen Innenbandanriss im Knie direkt wieder in der Startelf. Bei Wolfsburg wäre Kovac nach dem 2:1 gegen Leipzig wohl am liebsten mit derselben Startelf ins Spiel gegangen. Sebastiaan Bornauw musste aber angeschlagen passen, für ihn begann Moritz Jenz in der Dreierkette.
Druckvoller Beginn der Bochumer
Die Bochumer, die im Vorjahr mit 1:5 und 0:4 zwei herbe Pleiten in den VfL-Duellen kassiert hatten, begannen engagiert und druckvoll. Doch es war ein Missgeschick, dass sie fast in Führung gebracht hätte: Wolfsburgs Keeper Koen Casteels sprang der Ball nach einem Rückpass von Ridle Baku über den Fuß, Zentimeter vor der Linie konnte er ihn dann doch klären (13.). Wenige Sekunden später parierte Casteels richtig gut gegen Bero.
Es war der Startschuss zu einer echten Bochumer Drangphase, und nach mehreren abgeblockten Versuchen folgte schnell die Belohnung. Nach einem Eckball köpfte Erhan Masovic den Ball zurück an die Strafraumgrenze, Osterhage legte ihn sich auf den starken linken Fuß und traf per Flachschuss. Wolfsburg wirkte erstaunlich emotionslos, und die Bochumer legten nach. Erst traf Kapitän Anthony Losilla den Pfosten (38.), dann köpfte Bernado im Anschluss an eine Ecke ein.
VfL-Torhüter Riemann zunehmend im Fokus
Kovac verfolgte den nächsten Rückschlag fast reglos mit vor der Brust verschränkten Armen. Svansberg Ausgleich kurz vor dem Halbzeitpfiff nach tollem Pass von Jonas Wind fiel gefühlt aus dem Nichts.
Nach dem Seitenwechsel erhöhten die Gäste den Druck, mit zunehmender Spieldauer stand VfL-Torhüter Manuel Riemann verstärkt im Fokus. Die Bochumer verteidigten aber leidenschaftlich und setzten den ein oder anderen gefährlichen Konter. Daraus resultierte auch das Tor von Antwi-Adjei.