Hertha BSC hat vor der anstehenden Winterpause der Fußball-Bundesliga die Sorgen über die sportliche Situation mit einem Sieg über den 1. FC Köln ein wenig gelindert. Nach zuvor fünf vergeblichen Anläufen in der Liga konnten die Berliner am 15. Spieltag mit dem 2:0 (1:0) erstmals wieder drei Punkte gegen die Rheinländer verbuchen.
In einer munteren und mitunter auch zerfahrenen Partie brachte Wilfried Kanga die Gastgeber vor 60.827 Zuschauern im Berliner Olympiastadion in der neunten Minute in Führung. Neun Minuten nach dem Seitenwechsel erhöhte Marco Richter auf 2:0. Hertha geht mit 14 Punkten in die WM-Pause, die nunmehr seit fünf Spielen sieglosen Kölner haben drei Zähler mehr auf dem Konto.
Hertha Fans mit Protest-Plakaten
Hertha-Trainer Sandro Schwarz hatte zwei Änderungen im Vergleich zum 1:2 beim VfB Stuttgart vorgenommen und Kanga statt Davie Selke sowie Ivan Sunjic für Suat Serdar in die Startelf beordert. Kölns Trainer Steffen Baumgart konnte wieder auf Timo Hübers zurückgreifen und gab auch dem Ex-Herthaner Ondrej Duda, der bereits in der Vorsaison beim 3:1 für die Kölner getroffen hatte, das Startelf-Mandat.
Empfangen wurden beide Mannschaften mit einem 20 Meter langen Plakat in der Ostkurve, mit dem die Hertha-Fans zum Boykott der WM in Katar aufriefen. Hertha erwischte einen Blitzstart. Nach einer genauen Flanke von Kapitän Marvin Plattenhardt ließ Kanga mit seinem Kopfball Kölns Schlussmann Marvin Schwäbe keine Chance. Nach seinem zweiten Saisontreffer sank der 24-Jährige in die Knie und hob dankend die Finger gen Himmel.
Die Freude über die Führung hätte fünf Minuten später verstummen müssen, doch schaffte es Sargis Adamyan nach einer Hereingabe von Linton Maina, den Ball aus drei Metern freistehend vor dem leeren Tor auf die Latte zu setzen. In der 25. Minute schob Maina aus 14 Metern den Ball an Hertha-Torhüter Oliver Christensen vorbei, aber auch knapp am Tor.
Frühes Tor in der zweiten Hälfte
Auf der anderen Seite verpasste Kanga drei Minuten später nur knapp seinen zweiten Treffer, als er nur das Außennetz traf. Kurz vor dem Seitenwechsel scheiterte dann noch Sunjic aus 15 Metern an Schwäbe. Hertha hatte kurz darauf Glück, dass Mainas Treffer wegen Abseits nicht anerkannt wurde.
Auch den zweiten Durchgang eröffnete Hertha mit einem frühen Tor. Lukebakio tankte sich in den Kölner Strafraum und passte in die Mitte, wo Schwäbe mit dem Fuß abwehrte. Allerdings kam der Ball genau zu Richter, der den Ball hoch im Kölner Kasten platzierte (54.). Anschließend spielte sich das Geschehen hauptsächlich zwischen den Strafräumen ab. Marc Oliver Kempf prüfte zehn Minuten vor dem Ende der regulären Spielzeit noch einmal Schwäbe, von Köln kam nichts mehr.