Über die euphorische Frage einer portugiesischen Reporterin konnte Roger Schmidt nur lachen.
Ob die Fans von Benfica Lissabon nach dem 2:1 bei Juventus Turin nun von einer epischen Champions-League-Saison träumen könnten, wollte sie vom deutschen Trainer wissen. «Wir werden sehen. Wir wollen in die K.o.-Phase kommen und mit zwei Siegen zu starten, ist sehr gut», sagte der 55-Jährige. «Wir werden sehen, was passiert.»
Das 2:1 in Turin war der 12. Sieg im 12. Pflichtspiel für Schmidt als Benfica-Coach – nur noch drei Erfolge fehlen zum Clubrekord. João Mário (43. Minute/Foulelfmeter) und David Neres (55.) drehten am Mittwochabend das Match und bauten die Serie aus. «Wir schauen immer nur auf das nächste Spiel. Wir können nicht mehrere Spiele gleichzeitig gewinnen», sagte Schmidt.
Für Benfica-Torhüter Odysseas Vlachodimos hatte der ehemalige Trainer von Bayer Leverkusen einen großen Anteil an den drei Zählern. «Der Trainer hat uns die richtigen Dinge gesagt», sagte er: «Ich werde aber jetzt nicht sagen, was er gesagt hat.»
Mit Marítimo Funchal und Vitoria Guimaraes warten in der Liga machbare Aufgaben. Am 5. Oktober kommt dann Paris Saint-Germain zum Topspiel der Gruppe H ins Estadio da Luz. «Wir wollen jedes Spiel gewinnen. Für uns und für unsere Fans. Sie sollen stolz auf uns sein. Wir wollen die Siegesserie fortsetzen», kündigte Schlussmann Vlachodimos an.
Von Rekorden und Siegesserien ist Juventus Turin weit entfernt. Der Traditionsclub verlor erstmals seine ersten beiden Partien in der Gruppenphase der Königsklasse und droht bereits in der Vorrunde auszuscheiden. Nach dem verpatzten Start in der Champions League und der heimischen Liga (Platz acht), steht nun auch Trainer Massimiliano Allegri immer stärker unter Druck.